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Verräumlichungstat der vorräumlichen Wesenheiten den Vorrang

vor den Vereigenschaftungstaten haben müsse! Denn das vorräum-

liche Wesen, z. B. die Quarzheit, wird im Quarzkristalle nicht

durchgängig, allgemein, ausschließlich zu Elektromagnetismus

(Licht), nicht durchgängig, allgemein, ausschließlich zu Chemismus

usw. und verräumlicht sich außerdem (logisch nachgeordnet) noch;

vielmehr umgekehrt: Die Verräumlichung ist d u r c h g ä n g i g ,

a l l g e m e i n , s t e t i g , aber die Verlichtung (Elektromagneti-

sierung), die Verwärmung, die Chemisierung ist nur eine Teil-

erscheinung der Quarze und aller anderen Naturdinge. A n der

Verräumlichung werden jene, später als sinnliche erscheinenden

Eigenschaften; nicht aber an der Vereigenschaftung wird die Ver-

räumlichung!

Daraus ergibt sich der auch in der Lehre von der Schönheit von

altersher bestätigte Vorrangsatz:

5.

Die R a u m g e s t a l t u n g h a t d e n V o r r a n g v o r

d e r S i n n l i c h k e i t d e r N a t u r d i n g e ; demnach in der

bildenden Kunst die Zeichnung und der Umriß vor Licht und Farbe

sowie in der Folge auch vor Licht- und Farbenharmonie, ferner vor

den sinnlichen Beschaffenheiten der Werkstoffe; und in der Ton-

kunst, wo es eine Raumgestalt nicht gibt, gilt:

5a. Die T o n f o l g e o d e r M e l o d i e h a t d e n V o r -

r a n g v o r K l a n g ( T o n u n d T o n f a r b e ) u n d H a r -

m o n i k . — Dieser Satz gilt, sofern die Tonfolge oder Melodie als

Entsprechung zu Zeichnung und Umriß erscheint.

Zur Erläuterung von Satz 5 fügen wir noch hinzu: In der Malerei,

Bildnerei und auch der Baukunst hat die Zeichnung, der Umriß,

die Raumabgrenzung (und im Sinne der Entsprechung die Fassade)

den Vorrang vor Licht, Farbe, Farbenspiel und Werkstoffbeschaf-

fenheit, das ist, vor den sinnlichen Eigenschaften des Werkstoffes.

G e s c h i c h t l i c h läßt sich das unseres Erachtens besonders

deutlich an der griechischen Bildnerei belegen. Die Plastiken der

Griechen waren bekanntlich bemalt. Was sich von ihnen in die neue-

ren Zeiten herüberrettete, verlor meistens die Farbe völlig. Dennoch

stellen sie sich auch ohne Farbe als höchste Meisterwerke dar. Die

io Spann, 19