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besonderen. Sie lautet: Wie ist dieser Gliederbau geistiger Gestal-
ten in einem einheitlichen Kunstwerke zu verstehen?
Die Lösung dieser Aufgabe wird uns erleichtert, wenn wir zuvor
einen Blick auf die früher wiederholt angedeutete Gleichläufigkeit
des Denkens mit dem Gestalten, der Wahrheit mit der Schönheit
werfen. Wie die Wahrheit durch einen g e g l i e d e r t e n Begriff,
eine „ausgebildete“ Lehre ausgesprochen wird; so die Schönheit
durch einen gegliederten Gestaltenbau, ein „durchgebildetes“ Kunst-
werk!
A.
L o g i k u n d K u n s t l e h r e
Es war ein geschichtlicher Augenblick, als Alexander Gottlieb
Baumgarten den Gedanken faßte, daß es, wie eine Wissenschaft vom
Denken, die Logik, so auch eine Wissenschaft vom „Empfinden“
(so sagte er noch unbestimmt), nämlich vom Empfinden des Schönen,
geben müsse. Mit diesem Gedanken erst wurde die „Ästhetik“, wie
er sie nannte, als Wissenschaft geboren.
Es ist schwer begreiflich, warum die mit jenem Grundgedanken
Baumgartens schon geforderte Gleichläufigkeit der Kunstlehre mit
der Denklehre, der Ästhetik mit der Logik nicht weiterverfolgt,
sondern völlig beiseite gelassen wurde. Die Logik ging ihren Weg
wie bisher, die neu sich bildende Ästhetik kümmerte sich nicht um
die Logik (wie z. B. Kants oben dargestellte Ästhetik veranschau-
licht).
Diese Gleichläufigkeit beider Gebiete ist aber grundlegend und
hilft dasjenige aufzuklären, was zum Wichtigsten der gesamten
Kunstphilosophie gehört, die Gliederung der inneren Gestalten des
Kunstwerkes.
Wir erwiesen oben bereits die Eingebung als die gemeinsame
Wurzel sowohl des Wissens wie des Gestaltens.
Die Eingebung als v e r g e g e n s t ä n d l i c h t e , so zeigte
sich früher, wird gewußt. Und dieses Wissen oder Denken des in der
Eingebung Empfangenen ist der erste Begriff, der entsteht; wir
nennen ihn G r u n d - o d e r U r b e g r i f f . Er muß im Ver-
laufe des weiteren Denkens erst durch Zerlegung oder Aufspaltung
(bildlich gesprochen) des durch ihn erfaßten Gesamtgegenstandes in