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beigegeben, wodurch die eigene Schwäche überwunden und die Bahn
des Verbrechens stürmisch beschritten wird. Klar und gewisser-
maßen mit logischer Strenge werden nun die Gestalten und ihre
Handlungen — der König, seine Familie, der Mord an ihr — gebil-
det. Auch hier ist der A n f a n g unmittelbar an den Einschnitt
gestellt, welcher durch die von Macbeth, dem Feldherrn, gewonnene
Schlacht für Macbeth selbst wie für den König geschaffen ist.
Dagegen fallen hier, wo der Auftrag von der dämonischen Über-
welt kommt, alle jene Verwicklungen fort, welche sich in der „Jung-
frau“ daraus ergaben, daß das Heilige sich nicht verweltlichen dürfe
und der fürchterlichen Anfeindung der Welt ausgesetzt ist. Viel-
mehr liegt es in der Natur der Finsterwelt — von der im „Mac-
beth“ der Auftrag durch die Hexen ausgeht —, daß sie ihren Jünger
selber verderbe.
In unübertrefflicher Weise gestaltete Shakespeare im „Macbeth“
den Cäsarenwahnsinn und schuf ein Musterbild, ihn zu begreifen,
das für alle Zeiten der Geschichte paßt!
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4. Hamlet
Ein weiteres Beispiel eines Auftrages aus der Oberwelt findet sich
bei Shakespeare, im „H a m l e t“. Hier ist es der Geist des ermor-
deten Vaters, welcher dem Sohne den Auftrag gibt, zur Rache
drängt und damit die O r g e s t a l t des Dramas schafft. Welche
unerreichte Meisterschaft entwickelt hier Shakespeare gerade da-
durch, daß der Auftrag einer n i c h t auf Handeln angelegten, viel-
mehr grüblerischen, „von des Gedankens Blässe angekränkelten“
Natur gegeben wird — das Antithetische tritt damit hervor.
Dieser Gegensatz des gebieterischen Auftrages des Geistes des
erschlagenen Vaters und des schwermütigen, dem geradlinigen Han-
deln entfremdeten Hamlet bringt von Anbeginn eine S p a n n u n g
in das Drama, die nicht größer sein kann. Der Urgestalt, die in
Hamlet selbst verkörpert ist, tritt so eine zentrale E n t s p r e -
c h u n g s g e s t a l t im Geiste seines Vaters entgegen. Und als
Gegengestalt zu diesem, dem Ermordeten, steht dann der herrsch-
süchtige, schwelgerische Brudermörder, nunmehr König, da. An ihm
als Gestalt nimmt seine nunmehrige Gattin, Hamlets Mutter, teil.
Hamlets Gegenbild ist Fortinbras; aber da Hamlet eine gar vielfäl-