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u n d g e b r o c h e n (was dem Atheistischen nahe kommt). Da
wir diesen drei Stilen einen ausführlichen Zusatz widmen, genüge
hier dieser kurze Hinweis.
III. Vom Verlaufe der Stilgeschichte
Ist die Eingebung in der Art der Auffassung ihres Gegenstandes
von dem jeweils gegebenen Geistesinhalte der Kultur im allgemei-
nen und des einzelnen Künstlers im besonderen bestimmt; ferner,
und noch mehr, durch die Eingliederung in diese Geistesinhalte —
so folgt daraus, daß der Kulturverfall mit dem Kunstverfalle einer
Zeit in engem, wesensgemäßem Zusammenhange stehe.
Insbesondere zeigt sich deutlich, wie sich das Fehlen m e t a -
p h y s i s c h - r e l i g i ö s e r Zusammenhänge, in welche die
Eingebung eingegliedert werden soll, auswirkt: Wird die Eingebung
nicht metaphysisch oder religiös mitbestimmt, wird sie nicht durch
Festhalten ihrer Rückverbundenheit übersinnlich geprägt — dann
bleibt nur das Naturhaft-Sinnliche, Äußerliche und Subjektiv-See-
lische übrig! Die nackte Tatsachenschilderung und der Psychologis-
mus treten an die Stelle der Kunst; damit kommt aber auch das
Krankhafte zur Geltung.
Im Gesamtverlauf der Stilgeschichte wird sich daher immer zei-
gen: Zeiten, welche infolge einer übersinnlichen Verankerung ihrer
Geisteskultur zur Kunst befähigt sind, haben Stil; Zeiten, denen
diese Fähigkeit infolge materialistischer Einstellung und rein welt-
lich gerichteter Zivilisation fehlt, haben ein Stilchaos, und zwar
naturalistischer Art.
Man könnte hier einwenden, auch einem Atheisten könne doch ein Rosen-
strauch gefallen, er könne ihn also vollgültig malen und besingen. - Als Grenz-
fall kann man das wohl gelten lassen, nicht aber als Stilgrundlage echter Kunst.
Denn wenn dem Atheisten die Schönheit des Rosenstrauches nicht im allgemeinen
Z u s a m m e n h a n g e jenes Höheren, Übersinnlichen, Ideenhaften, zuletzt Gött-
lichen erscheint, welches allem Entzücken an dem Schönen erst seine Weihe und
seinen Glanz verleiht; dann ist eben Kunst unmöglich! Noch mehr als bei einem
Rosenstrauche oder einem Rasenstücke (siehe Dürer!) tritt dies natürlich an großen
Gegenständen der Kunst zutage, wie wir das beispielsweise bei Dürers „Ritter,
Tod und Teufel“, bei Leonardos großem „Abendmahl“, bei Grünewalds Kolmarer
Altar, in Schillers „Jungfrau von Orleans“, in Goethes „Faust“ usw. sehen!
Ohne den übersinnlichen Bezug wären alle diese Werke ebensosehr ihres Salzes