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folgender Freude, überirdischer, erlöster Freude! So in der „Zauber-

flöte“, nachdem der Held durch alle Prüfungen höheren Lebens ging,

so aber auch im „Figaro“ („O Engel, verzeih m i r . . „ N u n blüht

für uns alle das herrlichste Glück . . A u c h in Beethovens „Fide-

lio“ findet sich der gleiche Schluß; ferner in allen Symphonien der

großen Meister der Musik, wofür die Neunte Symphonie Beetho-

vens ein leuchtendes Beispiel bildet.

Es muß eine tief eingeborene innere Ahnung, ein gewaltiger

künstlerischer Naturdrang gewesen sein, was Mozart und die ande-

ren Meister dazu führte.

Suchen wir nach einer Begründung, so finden wir sie am besten

im D r a m a als der entwickeltsten Kunstform, aus der wir das

Allgemeingültige am besten ablesen können.

Die Eingebung ist ein Keim, der sich im Schönen erst entfaltet,

dabei aber im Höheren stets befaßt, rückverbunden bleibt.

Je höher hinauf wir diese Rückverbundenheit verfolgen, umso

deutlicher zeigt sich etwas, was dem Schönen seinen Stempel auf-

drückt: das V e r h ä l t n i s d e s H e l d e n z u r g ö t t l i -

c h e n u n d s i t t l i c h e n W e l t o r d n u n g ! Dies wird

besonders am Ursprunge des Dramas klar. Das Drama ging bekannt-

lich aus dem Gottesdienste, bei den Griechen besonders aus den

Dionysien, hervor.

Was ist aber das Wesen des Gottesdienstes? Diese Vorfrage müs-

sen wir stellen. Denn ohne sie beantwortet zu haben, müßte vieles

unklar bleiben, und können auch die Lehren des Aristoteles über

das Drama niemals völlig aufgehellt werden.

Unsere schon an anderen Orten begründete Antwort lautet

1

: Im

Gottesdienste wird die göttliche Weltordnung, niedergelegt in der

heiligen Geschichte, abgebildet und zugleich zum idealen Gesetze

alles menschlichen Handelns, besonders der menschlichen Gemein-

schaft gemacht. Das gilt wie für die heidnischen Dienste so auch für

das Christentum. Die katholische Messe, der Kern des Gottesdien-

stes, im Protestantismus noch in der Abendmahlsfeier erhalten,

1

Vgl. meine Bücher: Gesellschaftslehre, 4. Aufl., Graz 1969, S. 409 [= Othmar

Spann Gesamtausgabe Bd 4]; Religionsphilosophie, 2. Aufl., Graz 1970, S. 267 ff.

[= Othmar Spann Gesamtausgabe Bd 16],