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Schwanz, tierischen Ohren, Hufen, Hörnern das Lächerliche, Scher-
zende und Spöttische vertraten!
War in der Tragödie der Mensch in das gottverhängte Geschick
verwickelt, so im Satyrspiel die Welt von Naturgeistern, unter-
menschlichen Mächten belebt. Im Mittelalter, wo man noch an Wich-
tel, Zwerge, Kobolde, Elfen, Wald- und Wasserfrauen glaubte, wäre
ein Schauspiel solcher Art noch möglich gewesen. Heute ist auch das
ausgeschlossen. Jedenfalls, ein Lustspiel nach heutigen Begriffen war
auch das Satyrspiel nicht.
c.
H e r r s c h a f t d e s L ä c h e r l i c h e n i s t n u r a u s M a n g e l a n
R ü c k v e r b u n d e n h e i t m ö g l i c h
Jenes Nichtseinsollende, welches sich Vergnüglicherweiser plötz-
lich ins Nichts auflöst und uns dadurch zum Lachen bringt, hat in
Wahrheit keine beherrschende, vielmehr nur eine nebensächliche
Stellung im Leben. Daher kann der Mensch jene Überlegenheit, die
er im Lachen und Scherzen beweist, nicht überall ausüben, besonders
nicht dem Tode gegenüber.
Nimmt man daher die ernsten Bedrohungen des Sinnes unseres
Lebens nur als nichtige, welche sich verblüffend schnell in nichts auf-
lösen lassen, dann hat man das Leben nicht auf den tiefen Grund
seiner Ganzheit zurückgeführt. Der Versuch, das Lächerliche, Hu-
moristische, Scherzhafte, Spöttische zur eigenen Kunstgattung und
im besonderen im Lustspiele zu einer eigenen Art des Dramas zu
erheben, beruht demnach auf e i n e r S c h w ä c h e des Rück-
verbundenheitsbewußtseins.
Dem Wesen der Sache nach kann also das Lächerliche niemals das
Schöne beherrschen, es kann nur vereinzelt als erleichternder Aus-
blick auf die Überwindungsfähigkeit des uns Entgegenstehenden
seinen Dienst tun.
Hier kommt uns wieder Goethe zu Hilfe, der in den „Maximen
und Reflexionen“ sagte: „Der Humor ist eines der Elemente des
Genies, aber sobald er vorwaltet, nur ein Surrogat desselben; er
begleitet die abnehmende Kunst, zerstört, vernichtet sie zuletzt
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.“
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Goethe: Maximen und Reflexionen ... Nr. 701.