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So ist es verständlich, daß auch in der hohen Kunst eine lustige

Person, ja ein Hanswurst möglich sei; aber nicht alles am Schönen

in Hanswursterei untergehen könne.

3. Das Unholdisch-Häßliche oder der Satanismus

Die schlimmste Abart der Unvollkommenheiten des Schönen

stammt nicht aus einer Schwäche der Eingebung, der Gestaltung

oder Rückverbundenheit, vielmehr aus einem Geisteszustand des

Künstlers, den wir geradezu als Abwesenheit jeder Rückverbunden-

heit bezeichnen müssen!

Wir lernten früher das Dämonisch-Schöne, welches wir auch als

das Inhaltlich-Hassenswerte bezeichneten, kennen. Es tritt uns z. B.

an Hagen, Falstaff, Richard III. entgegen. Es war dadurch bezeichnet,

daß der Gegenstand der Eingebung zwar dem finsteren Reiche, dem

Bösen angehört, der W i d e r s p r u c h zum reinen Ganzen, zur

Licht- und Gotteswelt aber im Kunstwerke klar zum Ausdrucke

kommt. In diesem Sinne gehört Richard III. noch dem künstlerisch

Schönen an.

Anders aber das Unholdisch-Häßliche oder, kurz gesagt, Sata-

nische.

Wenn der Gegenstand der Eingebung und Gestaltung im Wider-

spruche zur göttlichen Welt- und Geistesordnung steht und dieser

W i d e r s p r u c h i m K u n s t w e r k e n i c h t z u r G e l -

t u n g k o m m t , vielmehr das Böse und Finstere sogar verherr-

licht und gepriesen wird, dann entsteht das, was wir das Unholdisch-

Häßliche oder Finster-Häßliche, die Häßlichkeit aus Verneinung des

Guten, kurz den Satanismus nennen müssen.

Es ist nicht bloße Schwäche des Rückverbundenheitsbewußtseins

seitens des Künstlers, vielmehr vollständiges Fehlen desselben, so

daß er fähig wird, sich auf die Seite der Finsterwelt, des Unholdi-

schen zu schlagen.

Der Künstler wird hier zum Verderber der Menschheit, er ver-

schreibt sich dem finsteren Ahriman, den bösen Dämonen oder,

christlich gesagt, er wird zum Teufelsanbeter.

Das klingt heutigen Ohren überschwenglich und mythologisch.

In alten Zeiten aber, welche den Gegensatz von Gut und Böse noch