Table of Contents Table of Contents
Previous Page  8516 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8516 / 9133 Next Page
Page Background

20

Der Sammler:

Richtig — soferne du ihn einzig als Menge, als winzigen stoff-

lichen Komplex, soferne du ihn einzig als stoffliches Gemachte

der Natur nimmst und nicht als etwas, was überhaupt keine Menge

und kein Stoff ist, sondern unendlich viel mehr — Geist!

Gilt dir das Zeugnis der unstillbaren Gier der Materie, Raum

um Raum zu füllen, so viel, daß du es allein achtest, unseren Geist

dagegen für nichts? Winzig ist unsere Erde als „Stern unter Sternen”,

als Materie genommen — nicht so, schon wenn wir auf die organische

Materie an ihr blicken, die von Leben beseelt, verinnerlicht ist;

noch weniger, wenn wir auf den Geist blicken, der eine in sich selbst

gegründete, eine innere Welt bildet.

Der Zerstreuer:

Durch Denken wird das All nicht kleiner.

Der Sammler:

Aber der Mensch größer.

Der Zerstreuer:

Dieses winzige Leben, dieser flüchtige Geist soll die Unermeß-

lichkeit des Alls aufwiegen?

Der Sammler:

Der Geist, der das All denkt, ist nicht mehr winzig, er schwingt

sich über seinen Gegenstand hinaus.

Der Zerstreuer:

Soll deine beseelt gedachte Natur, die du an den Geist halten

willst, etwa auf Pantheismus hinauslaufen?

Der Sammler:

Das nicht, ich will damit vor allem klar machen, wie gering in

Wahrheit eine lediglich mengenhafte und daher mechanische Natur

im Vergleich zum Geiste wäre, wie dagegen erst eine irgendwie

dem Geiste und Leben vergleichbare, eine nicht-maschinenhafte

Natur Wert erlangen könne, daher die bloß mengenhaft aufgefaßte

den Menschen auch nicht zu vernichten imstande sei!