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was man weiß, über das hat man sich erhoben—, nicht Beschrän-

kung, vielmehr Befreiung, Durchbrechung von Schranken. Das

zeigt auch die Erfahrung. Die große, erwachte Persönlichkeit vermag

sich über ihren Gegenstand zu erheben, sich auch von sich selbst

zu befreien, um so mehr, je mächtiger sie als Persönlichkeit ist.

Der Tapfere, ein Beispiel, das uns hier im Felde so nahe liegt,

steht über dem Leben kraft einer machtvollen Innerlichkeit, auch

wenn sie sonst noch gebunden ist. Der in Schicksalsschlägen Tapfere

aber erweist sich noch mehr als erwachte Persönlichkeit. Dagegen

sehen wir den Kleingeist und Philister reichlich als Sklaven seiner

Umwelt, seiner Gewohnheiten. Von ihm gilt das altdeutsche Sprich-

wort: „Gewohnheit ist ein eisern Pfaid” (Hemd). Nur die große

Persönlichkeit sehen wir mit sich selbst frei schalten, an ihrem

Werden mächtig arbeiten. Schon was man Bildung nennt, verleiht

innere Freiheit, Weite.

Persönlichkeit hat etwas von Unendlichkeit an sich.

Der Zerstreuer:

Ich gestehe, so sah ich das Persönliche bisher nicht.

Das Befreiende des Wissens, der Bildung, das Durchbrechen

von Schranken mit dem Wachsen der Persönlichkeit kann ich als

Tatsache für sich genommen nicht leugnen. Jedoch, wird nicht

durch die für sich dastehende, in sich zentrierte Persönlichkeit Gott

der Natur und uns entrückt, jede Art von Allbeseelung unmöglich?

Der Sammler:

Nein! Der entwickelte Persönlichkeitsbegriff beweist, daß Per-

sönlichkeit kein Hindernis für alle und jede Art von „Immanenz

des Absoluten im Menschen und in der Natur” sei. Jede hohe Me-

taphysik und Religion lehrt denn auch irgendeine Art von Befaßtheit,

Rückverbundenheit der Welt in Gott, wie schon allein das „Ich

in Euch und Ihr in mir” beweist, ohne darum Pantheismus zu sein.

Der Zerstreuer:

Aber die „Allseele”, das Absolute selbst?

Der Sammler:

Auch für die Gottheit, die Geist ist, gilt, daß Persönlichkeit, Ichheit

die Beschränkung auf hebe, nicht setze: in der absoluten Persön-

lichkeit auf absolute Weise.

Übrigens, wie gesagt, steht es jedem frei, die absolute Persön-

lichkeit auch „ur-” oder „überpersönlich” zu nennen, um nicht