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Dächte der Pantheist die Natur wirklich seelenhaft, dann zöge

er auch die Folgerung: daß nämlich alles Seelische nur persönlich

existiere. Da nun alles Persönliche über seinem Gegenstande steht —

ich hoffe das später zu beweisen —, ergäbe sich das Geistige als ein

Übernaturhaftes, und das kann nicht stoffliche Veränderlichkeit

zeigen, es muß unsterblich sein.

Ein im Allgemeinen verschwimmender Geist ist ein hölzernes

Eisen.

Der Zerstreuer:

Du erschreckst mich.

Der Sammler:

Durch die Wahrheit! Der pantheistische Satz „Die Allseele besteht,

die Einzelseele, ihre Erscheinungsform, vergeht” ist nur möglich,

wenn man das Geistige naturhaft und dadurch unpersönlich denkt.

Ergebnis: Wem das Geistige nicht Natur ist, dem ist auch der

Mensch kein bloßes Naturwesen. Wird der Unterschied von Geist

und Natur nicht festgehalten, was nützt es dann, den Weltgeist,

die Allseele und sogar Gott zu zitieren?

Der Zerstreuer:

Man sagt aber, daß sogar die Hegelische Philosophie pantheistisch

wäre, und Hegel verstand es doch gewiß, systematisch und logisch

zu denken.

Der Sammler:

Hegel sagt im Gegenteil an einer bekannten Stelle der „Phäno-

menologie”, es käme alles darauf an, „das Wahre nicht als Substanz,

sondern als Subjekt [Ich] zu fassen”. Auch sonst sprach er sich gegen

den Pantheismus aus. Hegels Grundgedanke, die Vernunft als welt-

gestaltendes Prinzip, schließt durchaus nicht die Transzendenz, und

das ist Persönlichkeit dieser Vernunft, aus. Im Gegenteil: Vernunft,

Gedanke deutet auf jemanden, der denkt, auf ein Ich. Jedenfalls,

Hegel selbst zog niemals bewußt pantheistische Folgerungen aus

den Grundgedanken seiner Lehre. Das taten nur kleine Geister,

wie z. B. sein Schüler Michelet oder jene Männer der sogenannten

Hegelischen Linken, die mehr politische Schriftsteller als Philosophen

waren.

Der Zerstreuer:

Bliebe nicht noch auf Schopenhauer zu verweisen? Er verspot-

tet zwar den formellen Pantheismus, aber die Dinge liegen meines