Fortsetzung
Geistesord-
nung gegen
Naturord-
nung
Räumliche
Ausdehnung
gegen die
Intensität
des Gedankens
Der Zerstreuer:
Von der Auffassung der Welt nach Art der Physik ist jede geistig-
seelische Auslegung der Naturvorgänge ausgeschlossen.
Der Sammler:
Allerdings, ich wollte sie dem heutigen Physiker auch garnicht
zumuten. Ich wollte zuvor nur die Empfindung klarstellen, die uns
beherrscht, wenn wir uns inmitten des Naturanblickes entweder
vernichtet und vergänglich oder erhoben und beständig finden.
Die bloße Stofflichkeit tötet uns ab, die seelische Eingliederung
dagegen belebt und erhebt uns.
Der Zerstreuer:
Als Unterstellung kann ich dagegen nichts einwenden. Es muß
sich zeigen, wie du deine Folgerungen ziehst.
Der Sammler:
Wir kehren also zur Gegenüberstellung der Betrachtung des
Menschen aus der Naturordnung und aus der Geistesordnung
zurück. Deiner Annahme, die Natur sei als ein Inbegriff blinder
Notwendigkeit zu betrachten, ihre Veränderungen seien durch ma-
thematische Gesetze eindeutig bestimmt und der Mensch ein Natur-
wesen, stellte ich die Behauptung entgegen: der Mensch müsse
sich dieser stofflichen Welt gegenüber unsagbar groß dünken.
Die Natur gilt dir als Inbegriff endlos vieler Korpuskeln, zusam-
mengeballt zu unendlich vielen Sternen im unermeßlichen Raume.
Was ist aber der unermeßliche Raum, der sich von Sternenwelt
zu Sternenwelt ausdehnt, gegen Innerlichkeit, Gemüt, Denken,
Geist ?
Halten wir Raum gegen Raum, Stoff gegen Stoff, dann ist der
Mensch mit seiner Leiblichkeit ein winziges Nichts. Halten wir
aber den Gedanken gegen den Stoff, dann wächst der Mensch ins
Riesengroße.