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Der Sammler:

Gut ! Es läßt sich dasselbe noch von einer anderen Seite her, die

dir vertrauter ist, erklären. Ich versprach früher, den Begriff der

Persönli chkei t näher zu bestimmen, nun wären wir an dem Punkte

angelangt.

Die neuere Zeit ist bemüht, überall die Persönlichkeit des Men-

schen in den Vordergrund zu stellen. Nun, gerade die Persönlichkeit

ist es, woran wir die überragende Stellung des Geistes erkennen.

Eine bloße „Resultante” der Vorstellungen ist die Persönlichkeit,

das Ich, keinesfalls, weil eine Resultante aus Vielheiten folgt, daher

in sich selbst keine wahre Einheit bilden könnte. Ebensowenig ist

das Ich ein „bundle or collection”, wie Hume will, oder eine „Ver-

bindung sukzessiver Inhalte”, wie Wilhelm Wundt Hume variierte.

Denn dann müßte auch ein Heubündel oder ein chemischer Ablauf

Ichheit, Persönlichkeit haben können.

Wodurch ist der Mensch Persönlichkeit, Ichheit? Noch nicht da-

durch, daß jeder Einzelne ein einzigartiger sei, der kein Gleiches

in der Welt findet, das heißt eine Individualität; erst dadurch entsteht

Persönlichkeit, daß der einzigartige, individuelle Mensch si ch auf

s i ch selbs t beziehen könne — und das geschieht eben, indem er

s i ch sel bs t zum Gegenstande macht. Hierbei erst erscheint das

Selbst, das Ich. Denn erst dadurch kann der Mensch „Ich” sagen,

daß er seine Regungen, seine inneren Gestaltungen, seine Handlungen

als die seinigen erfaßt. Nur dabei erfaßt, weiß, denkt er — sich

selbst.

Persönlich-

keit oder

Ichheit hat

Selbstver

-

gegenständ-

lichung zur

Grundlage

Der Zerstreuer:

Indem er also sich auf ein Ob jekt bezieht, ein Objekt, das er

selbst ist, erlangt er Selbstheit, Selbstbewußtsein.

Der Sammler:

Nicht anders.

Selbstbeziehung! Bedenke, welch ein großes Wort damit vom

Geiste ausgesprochen ist. Die freie Selbstbestimmung des Handelns

durch sinnvolles Denken beruht zwar auf dem inneren Bedeutungs-

zusammenhange, wird aber erst durch Selbstbezogenheit, Selbst-

vergegenständlichung aktuiert — durch Persönlichkeit!

Der Zerstreuer:

Die empiristische Psychologie lehrt aber, das Ich sei erst ein

Ergebnis der sinnlichen Empfindungen. Erst dann nämlich entstünde