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oder ritterlich geführt zu werden und ähnliches mehr. Das ist das
Geistige am Kampfe. Daß er aber mit Gewehren, Geschützen, Pul-
ver geführt wird, das ist das Stoffliche, das Mechanische und Che-
mische daran.
Praktisch ist beides untrennbar, und doch ist das Geistig-Sittliche
und das Chemisch-Mechanische je eine andere Welt, beide sind
unvermengbar, unberührbar! Der Chemismus der Sprengladung kann
nicht tapfer sein, die Tapferkeit kein Chemismus.
Wir dürfen uns durch die Erfahrung, daß sich das Geistige zu-
sammen mit dem Grob-Stofflichen des Leibes und der Umwelt
zeigt, nicht zu versteckt materialistischem Denken verleiten lassen;
und insbesondere auch nicht von der „Parallelität” als angeblich
letzter Grundtatsache ausgehen! Wir müssen vielmehr stets die
schlechthin unstofffiche Eigenart, müssen die Eigenständigkeit des Gei-
stes zum Ausgangspunkt nehmen, den Geist als eine in sich gegrün-
dete Welt verstehen.
Der Zerstreuer:
Eine in sich gegründete Welt! Ja, darauf kommt es an — wunder-
bare Einsicht, die mir immer gewisser wird!
Der Sammler:
Damit sind wir einander um vieles näher gerückt.
Der Zerstreuer:
Doch verweile noch, bitte, bei dem entscheidenden Punkte, der
uns jetzt allein angeht, der selbständigen Eigenart des geistigen
Seins — im Tode!
Der Sammler:
Die Eigenständigkeit des Geistes festgehalten, erscheint auch der
Tod in einem anderen Lichte. Mindestens die Möglichkeit zeigt
sich nun: daß durch den Tod der Geist sich selbst zurückgegeben
werde, daß er, ohne grob-stofflichen Leib, in seiner eigenen Seins-
ebene, weil bestimmt durch seine eigenen Kategorien, lebe.
Der Zerstreuer:
Eine ernste Folgerung.
Der Sammler:
Wir gehen ihr, wenn du erlaubst, später nach. Jetzt laß uns zu
unserem Ausgangspunkt zurückkehren: Werden die geistigen Er-
scheinungen ihrem eigenen Gefüge nach aufgefaßt, so bedeutet das
notwendig, daß der Mensch kein bloßes Naturwesen sei.
Der Tod gibt
den
Geist
sich
lb
k
Abermals:
der Mensch
kein bloßes
Naturwesen