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Dafür spricht auch deutlich die Erfahrung. Vom vierten Stock-

werke Heruntergestürzte, die mit dem Leben davonkamen, durch-

lebten während des Sturzes ihr ganzes Leben in Blitzen schneller

Erinnerung. Ähnlich Ertrinkende. Auch von Sterbenden nehmen dies

Ärzte mit Beobachtungsgabe von jeher an, neuerdings z. B. Schleich

— was soll das mit „Engrammen” zu tun haben?

Der Zerstreuer:

Und wie willst du Erscheinungen solcher Art begreifen?

Der Sammler:

Aus der Schöpfermacht des Geistes. Der Geist zeigt sich hier,

im Sterben, schon in weitgehender Freiheit vom Stoffe.

Ist der Geist eine überzeitliche Einheit, so bleibt er stets auch

mit dem „Vergessenen” in einer geheimen, nämlich überzeitlichen,

Verbindung. Das beweisen uns besonders Hypnose und Somnam-

bulismus mit ihrem gehobenen Gedächtnisse; auch mancher Traum,

in dem unserem Gedächtnis scheinbar völlig Entschwundenes klar

wird, unsere längst vergangene Jugend in frischen Farben vor uns

steht. Hier zeigt sich deutlich, wie die frühere Schöpfertat des Geistes

in diesem befaßt ist — im überzeitlichen Geiste.

Wird der Geist in seinen Kräften zum Teil erhöht, wie in der

Hypnose, in Todesangst, im Sterben, dann besitzt er sich selbst

in höherem Maße und bringt seine überzeitliche Einheit durch

Erweiterung seiner Erinnerung mehr zur Geltung als sonst.

Kann die Größe aller dieser Zeugnisse des Schöpferischen in uns

übersehen werden? Wie herrlich strahlt der Geist überall, wo wir

ihn in seinem eigenen Lichte erblicken.

Der Zerstreuer:

Der Begriff der Selbstsetzung müßte, wie den des Gedächtnisses,

so auch die anderen geistigen Erscheinungen neu begründen.

Der Sammler:

Je vertrauter man sich mit diesem Begriffe macht, umsomehr än-

dert er unsere ganze Anschauung vom Geiste.

Man darf, um nur ein Beispiel anzuführen, nicht sagen: „Der

Geist bildet eine Vorstellung”, in dem Sinne nämlich, wie ein

Tischler einen Tisch macht; allerdings, wir bilden sie, aber nur,

indem wir uns dabei selbst bilden; wir schaffen, setzen uns dabei.

Unsere Sprache läßt uns hier nicht im Stiche. Sie sagt ja eindring-

lich: der Geist stellt si ch etwas vor. Der Geist „bildet” nicht eine