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Der Zerstreuer:

Selbstausgliederung, Nicht-Untergehen des Ganzen in den Glie-

dern, Gezweiung, kurz, das Schöpferische des Geistes in allen seinen

Formen auf dem Grunde der Rückverbundenheit lehrst du als die

Tiefe, den Wurzelgrund des Geistes verstehen?

Der Sammler:

So lehrt es die unbefangene Betrachtung und alte Weisheit. Du

kannst auch sagen: die Ichheit, die gliedhafte Ichheit. Denn damit

hast du durch ein einziges Wort das Mysterium des Geistes be-

zeichnet, ihm alle die genannten Eigenschaften zugeschrieben und

ihn als das absolut Unstoffliche, Sich-selbst-Besitzende, als das Mit-

sich-eins-Seiende und doch im andern wie auch im Hohem Grün-

dende kenntlich gemacht; ihn nicht nur als den erkennenden,

sondern auch als den liebenden Geist (kraft der Gezweiung) ver-

standen, sowie (kraft seiner Rückverbundenheit) als den gottin-

nigen, sich metaphysisch bestimmt findenden.

Der Zerstreuer:

So betrachtet, führen uns Tapferkeit, außerordentliche Geistes-

zustände, Leiden immer wieder auf den einen Urquell zurück: Schöp-

fertum des Geistes, überzeitliche Wurzel seines Wesens.

Der Sammler:

„Erkenne dich selbst” bezeichnet den Weg zum Höheren, wie

in der Geschichte, so im einzelnen Menschen.

Wer reines Schöpfertum betrachtet, der erblickt in überhellem

Glanze die höhere Ordnung, die im Geiste aufgeht, eine freitätige,

sich selbst setzende und bei sich seiende Macht.

Was sich selbst setzt und selbst weiß, ist nicht vergänglich, weil

es von dem nicht aufgezehrt werden kann, was von ihm gesetzt

wird (während im Physischen die Ursache in der Wirkung unter-

geht) ; und weil es im Schaffen sich selbst besitzt, mit sich eins bleibt;

während es durch Gezweiung doch zugleich im andern ist, und durch

Rückverbundenheit in Gott.

In ihr erneuert sich der Geist und findet sich unzerstörbar.

Das sind die Geheimnisse des Geistes, mein Freund, die doch

offen vor jedermanns Augen liegen, wenn er nur den inneren Auf-

schwung nehmen wollte, in sie einzudringen.