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Mozart, dem unmittelbares Wissen zu eigen war wie keinem,

ist von der persönlichen Unsterblichkeit durchdrungen. 1770 schreibt

er an seine Mutter über den Tod:

„ .. . gott wird schon besser wissen, ob es besser ist zu seyn auf

dieser welt oder in der andern.”

Und 1787, nicht lange vor seinem Ende, schreibt er an seinen

todkranken Vater die denkwürdigen Worte:

„... — da der Tod |:genau zu nemen:| der wahre Endzweck unsers

lebens ist, so habe ich mich seit ein Paar Jahren mit diesem wahren,

besten freunde des Menschen so bekannt gemacht, daß sein Bild nicht

allein nichts schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel beruhi-

gendes und tröstendes! und ich danke meinem gott, daß er mir das glück

gegönnt hat, mir die gelegenheit |: sie verstehen mich: | zu verschaffen,

ihn als den Schlüssel zu unserer wahren Glückseeligkeit kennen zu ler-

nen. — ich lege mich nie zu bette ohne zu bedenken, daß ich vielleicht

|: so Jung als ich bin: | den andern Tag nicht mehr seyn werde —und es

wird doch kein Mensch von allen die mich kennen sagn können, daß

ich im Umgange mürrisch oder traurig wäre — und für diese glück-

seeligkeit danke ich alle Tage meinem Schöpfer und wünsche sie vom

Herzen Jedem meiner Mitmenschen.”

Der Zerstreuer:

Mozart stellt damit uns Kriegern ein Beispiel vor Augen, das in

seiner Wahrheit jeden zwingt.

Der Sammler:

Wo Mozart spricht, ist es wie ein im Dunkeln aufleuchtender

Blitz. Wer die Musik der Krönungsmesse, des „Don Juan” und Re-

quiems schuf, dem war kein Geheimnis der menschlichen Natur

verborgen, der blickte wie keiner in den Himmel und in die Hölle.

Und glaubst du wohl, ein einziger unserer großen Musiker von

Bach, Händel und Gluck angefangen bis zu Beethoven, Schu-

bert, Richard Wagner und Bruckner hätte ohne das großartigste

Ewigkeitsbewußtsein zu schaffen vermocht? Darum wäre es leicht,

von jedem von ihnen ein gleiches Zeugnis wie das Mozarts beizu-

bringen.

Der Zerstreuer:

Die Nacht ist noch nicht um. Daher laß mir nichts von diesen

seherischen Aussprüchen entgehen.

Der Sammler:

Wie der Künstler, so der Denker.