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scharfen Terminus „unbewußt“ oder „unterbewußt“. Er unterschei-

det Rückverbundenheit:

1.

mit dem Naturgeiste (durch äußere und innere Sinnlichkeit),

2.

mit dem gesellschaftlichen Ganzen, dem „objektiven Geiste“,

3.

mit der Ideenwelt, aus welcher die Eingebungen stammen,

4.

mit dem absoluten Geiste (Abgeschiedenheit).

Erst das Bewußtsein dieser Befaßtheit, der Verankerung aller

Eigentätigkeit in einem Höheren schafft wahrhaft Persönlichkeit. Erst

die Rückverbundenheit bringt mit sich, daß das Ausgliedernde sich

nicht verliere, daß es bei sich selbst bleibe. Im Bewußtsein der Per-

sönlichkeit, die Gott wieder als Persönliches, allerdings Höchst-Per-

sönliches, „Überpersönliches“ fassen muß, vollendet sich die For-

derung „Erkenne dich selbst!“

Wie für die Geisteslehre, so waren auch für das nächste Werk,

die „Naturphilosophie“ (1937) die Voraussetzungen im „Schöpfungs-

gang“ gegeben. Aber noch weit mehr als dort übersteigerte Spann

hier seine ursprüngliche Darstellung. Freilich behandelt dieses Buch

nur die anorganische Natur, aber in ihr tritt uns ja das rein ent-

gegen, was von altersher als Gegenspieler des Geistes gefaßt wurde,

die stoffliche Welt. Spann selbst hat von je mit größtem Nachdruck den

Unterschied der beiden Seinsebenen betont: der Geist denkt,

der Stoff verräumlicht sich — keines kann ins andere eingehen oder

es aus sich hervorbringen. Das grundlegende Problem der Natur-

philosophie ist nun: Wie wird begreiflich, daß beide Seinsformen

doch aufeinander wirken? Erfahren wir doch an der organischen

Natur, in der Geist und Stoff einander durchdringen, daß solche

Durchdringung nicht nur möglich ist, sondern das ganze Leben be-

herrscht. Unmittelbar — als Ineinander-Aufgehen — ist dies zwar

undenkbar, mittelbar aber wird es dadurch möglich, daß die Natur

— wie Spann nachweist — überall auf Grundlagen zurückgeht, die

ihr Wesen überhöhen.

Eine sehr subtile Untersuchung der Voraussetzungen aller „Ver-

räumlichung“ — Zeit, Stoff und Raum — führt zu dem Ergebnis,

daß Zeit nur durch Zeitloses möglich ist (wie wäre sonst ihr Fluß

zu fassen, dessen Richtung ja auch geheimnisvoll bleibt?), daß ebenso

der Stoff nur durch Stoffloses möglich ist (wie wäre sonst Aufein-

ander-Wirken, Bezogenheit der Stoffe denkbar?) und daß Raum not-

wendig Überräumliches voraussetzt (Stetigkeit, Gestalt und Durch-

driniglichkeit erweisen es). Hinter aller Natur steht also Übernatur

oder „Urnatur“, deren Eigenschaften — Licht, Ton, Kraft, Bewe-

gung, Kohäsion, Chemismus, Wärme usw. — nicht nur über ihre

Erscheinung hinaus reale Wirklichkeit sind, sondern sinnbildhafte

Bedeutung besitzen und der Natur ein gewisses Maß von Freiheit

geben.

Durch diese „Übernatur“, diese vorstofflichen, überräumlichen