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Seitenzählung unterzubringen. Auf diese Weise wurde schon die Rein-
schrift an mehreren Stellen umgearbeitet und vermehrt, wobei der Über-
hang manchmal nur wenige Zeilen auf einer eingeschobenen Seite, manch-
mal aber auch mehrere Seiten betrug. Die Blätter der Reinschrift gehören
also bereits — mindestens — zwei verschiedenen Schichten an.
2.
Den größten Anteil an der Erweiterung des „Gespräches“ haben
jedoch die eingeschobenen Blätter, die nur selten Seiten der ursprüng-
lichen Reinschrift ersetzen, sondern weitaus überwiegend Zuwachs dar-
stellen und den Textteil dieser Fassung um etwa zwei Drittel vermehren.
Die eingeschobenen Seiten hat Spann meist mit der Hand geschrieben;
aber auch einige maschingeschriebene Seiten kamen hinzu. An einigen
Stellen klebte er Teile maschingeschriebener Seiten auf ein Blatt und
setzte sie handschriftlich fort. Ob die maschingeschriebenen Seiten von
einer untergegangenen maschinschriftlichen Fassung stammen oder für
die vorliegende geschrieben wurden, läßt sich nicht sagen; sie zeigen
keine andere Zählung, ihre Seitenzahlen stehen aber, im Gegensatz zu
den handgeschriebenen Seiten, links.
Die eingeschobenen Seiten, ganz oder teilweise beschrieben, einzeln
oder, bei größeren Einschüben, auch hintereinander, nehmen, wie die
Zusätze überhaupt, gegen Mitte und Ende beträchtlich zu.
3.
Keine Seite dieser bearbeiteten Reinschrift verblieb dann in
ihrem ursprünglichen Zustande. Die Zahl der Streichungen ist gering.
Allenthalben aber hat Spann gebessert und umgestellt, erweitert und
hinzugefügt, zwischen den Zeilen und auf dem breiten Rande, meist mit
Tinte, aber auch mit Bleistift, meist in deutscher Schrift, aber auch in
Gabelsbergerscher Kurzschrift.
Im einzelnen besteht diese erste erhaltene Fassung des „Gespräches
über Unsterblichkeit“ aus:
Inhaltsverzeichnis, 4 Blätter (Seiten 1—3),
Titelblatt (nicht gezählt),
„Anweisung für den Setzer“, 1 Blatt (nicht gezählt),
„Vorbericht des Herausgebers“, 11 Blätter (Seiten I—X),
Text, 79 Blätter (Seiten 1—50, bei unregelmäßiger Zählung
am Ende).
Im I n h a l t s v e r z e i c h n i s steht nach „Vorbericht des Heraus-
gebers“, als Überschrift ohne Seitenzahl eingerückt, „Gang des Gesprä-
ches“. Die folgenden Anführungen sind eine Art Inhaltsangaben, die
Vorläufer der späteren — zahlreicheren und knapper gefaßten — Margi-
nalien. Nachträglich versuchte Spann, sie in neun mit Blaustift römisch
gezählte Abschnitte zusammenzufassen, eine Absicht, die dann wieder
aufgegeben wurde.
Für die Seitenzahlen der Anführungen blieb am rechten Rande
des Inhaltsverzeichnisses Platz frei. Sie wurden nachträglich mit Bleistift
eingesetzt: „3—15“,
„20—24“, „24—35“
usw.
bis
„101“,
„101—103“,
„104—109“ — decken sich also in keiner Weise weder mit Zählung noch
tatsächlicher Blattzahl der Handschrift und gehören wohl einer zwischen
H1 und H2 liegenden Fassung an.