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2. Bemerkungen zur Texteinrichtung

Dem vorliegenden Druck des „Gespräches über Unsterblichkeit“ liegt

die letzte Fassung (H4) zugrunde.

Das I n h a l t s v e r z e i c h n i s wurde wie in den anderen Büchern

Spanns vorangestellt. Der Titel des Jahres 1940, „Gespräch im Felde über

Unsterblichkeit“, hat sich in ihm als Überschrift in Großbuchstaben nach

„Vorbericht des Herausgebers“ bis in die letzte Fassung erhalten. Für den

Druck wurde er gestrichen, da er im Titelblatte nicht mehr begründet ist.

Mit dem Inhaltsverzeichnis kam auch die Bücheranzeige (vgl. Seite 186,

Zeile 37 ff.) nach vorne.

Auf dem T i t e l b l a t t e steht in H4 wie immer Othmar Spanns An-

schrift. Sein Landsitz liegt nun wieder in dem 1938, nach dem Anschluß,

aufgelösten und 1945 wiederhergestellten österreichischen Burgenlande;

als zweite Anschrift nennt er nun auch seine Wiener Wohnung, „Wien

XIX., Silbergasse 45“.

Auf der Rückseite des Titelblattes steht (vgl. auch oben Seite 178,

Zeile 30 ff.) groß, mit Bleistift in lateinischer Schrift — Spann schreibt

sonst deutsch — und unterstrichen

„ G e k ü r z t e A u s g a b e“.

Für den Druck wurde dieser Vermerk gestrichen, da es schwer fiele, von

einer „ungekürzten Ausgabe“ als Gegenstück dazu zu sprechen.

Gekürzt hat Othmar Spann für die letzte Fassung vor allem den

„ V o r b e r i c h t d e s H e r a u s g e b e r s “ (vgl. oben Seite 169, Zeile 38 ff.).

Dieser lautete in seiner mutmaßlich letzten vorausgehenden — nicht

datierten — Gestalt (11 Seiten Maschinschrift):

„Vorbericht des Herausgebers

,Bücher haben ihre Schicksale

1

, sagt der lateinische Dichter Terenz.

Die Schicksale dieses Büchleins reichen bis in den Weltkrieg zurück.

Es war in den schweren Kriegszeiten des Frühjahres 1915, als sich

in den Karpaten zwei Jugendfreunde, die einst auf der Universität

gemeinsam ihre Studien zurückgelegt hatten, im Kleide des Land-

sturmoffiziers zufällig trafen. Sie waren auf einem Dienstgange be-

griffen, der sie eine gute Strecke hinter die Kampfstellungen führte,

und betraten soeben aus entgegengesetzten Richtungen eine male-

rische Straße, die sich in einen jähen, dunklen Abgrund hinabsenkte.

,Du lebst noch!

1

,Und auch Du! Ich lebe noch!'

Das war die Begrüßung, in die sie freudig überrascht ausbrachen.

Beide hatten vor etwa zwanzig Jahren Naturwissenschaften stu-

diert, beide vereinte damals aber noch mehr als das gleiche Fach die

unstillbare Leidenschaft zur Philosophie. Zusammen hatten sie alle

bedeutenden Lehrer gehört, zusammen alle Übungen besucht, die sie

ihren Zwecken irgend dienlich fanden, und einander eifrig über die

philosophischen Werke berichtet, die sie durchgelesen und durch-

gedacht. Daran schlossen sich lange Aussprachen voll glühenden Eifers.

Es war ein Suchen und Tasten, ein Verlieren und Finden ohne Unter-

laß, das den jugendlichen Geist mit immer neuen Hoffnungen erfüllte.