SSA Dokumentation 2014 - page 64

Dokumentation der Fachtagung  
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Welche zusätzlichen Entwicklungen und Veränderungen wären notwendig, 
um indexbasierte Ressourcensteuerung wirksam werden zu lassen (z.B. 
Schulautonomie…)? 
Welche Erfahrungen aus dem europäischen und internationalen Umfeld 
sind für Österreich von besonderer Relevanz? 
Ergebnis des Dialogs soll neben dem Stärken eines gemeinsamen Verständnisses zu 
dieser Thematik die Meinungsfindung zu den wichtigsten und dringendsten nächsten 
Schritten der Umsetzung sein. 
Zusammenfassung Dialogforum 5 
Soziale Faktoren können Lernleistung und Lernergebnisse wesentlich beeinflussen. 
Diese Tatsache ist weithin unbestritten. Viele europäische Staaten, Regionen, Städte 
berücksichtigen dies in der Zuteilung von Ressourcen, basiert auf nachvollziehbaren 
Indikatoren. Die österreichische Bildungspolitik hat begonnen, sich mit dieser 
Thematik zu befassen.  
In diesem Dialogforum wurden Herausforderungen an eine sozialindexbasierte 
Ressourcensteuerung artikuliert, der Stand der Entwicklung und erste Erfahrungen in 
Österreich und anderen Ländern an Hand der Fragestellungen reflektiert und 
Überlegungen für die zukünftige Entwicklung abgeleitet. 
Michael Bruneforth artikuliert das Thema Gerechtigkeit im Bildungssystem und die 
Möglichkeit, durch Steuerung der Ressourcen nach sozialen Indizes 
„gerechtere“ Entwicklungen und Ergebnisse im Bildungssystem zu erreichen. Dabei 
werden, unter anderem, vor allem folgende Fragestellungen angesprochen: 
Begriff der „Gerechtigkeit“, nach welchen Indikatoren kann diese erfasst 
werden 
Einflussfaktoren auf „gerechte“ Bildungsergebnisse und auf 
Chancengleichheit, auch unter Berücksichtigung von sozialen, 
ökonomischen und individuellen Bedingtheiten 
Relation zwischen bildungspolitischen Zielen und verfassungsmäßigem 
Auftrag des Bildungswesens und der realen Ausprägung auf 
verschiedenen Ebenen des Bildungswesens 
Internationale Beispiele und Vergleiche werden eingebracht, wobei vor allem auch 
auf die Besonderheiten des österreichischen Bildungswesens an den entscheidenden 
Schnittstellen – Elementarbildung/Primarstufe; Primarstufe/Sekundarstufe I – Neue 
Mittelschule  – AHS‐Unterstufe; und auf die Übergänge 8./ 9./ 10. Schulstufe 
eingegangen wird. 
In Hinblick auf mögliche sozialindexbasierte Ressourcensteuerung wird auf die 
Merkmale möglicher Ungleichheiten im Schul‐ und Bildungsprozess hingewiesen: 
Höchster Bildungsabschluss der Eltern 
Stellung der Familie in der Sozialstruktur 
Migrationshintergrund und Alltagssprache der Schüler/innen 
Erwerbstätigkeit der Mutter 
Geschlecht 
Es stellen also nicht allein Migrationshintergrund oder nicht‐deutsche Erstsprache 
Indikatoren für erforderliche Interventionen dar, die Erfordernisse für die Bewertung 
der Ressourcenzuteilung stellen sich differenzierter dar. 
Es wird dargestellt, dass sich die Bildungsleistungen von Schulen in unterschiedlichen 
sozioökonomischen Rahmenbedingungen unterscheiden. Das ist prinzipiell erwartbar 
und begründbar – auch als Ausgangspunkt für differenzierte Ressourcenzuteilung, 
Einfluss sozialer 
Faktoren auf 
Lernleistung 
Gerechtigkeit im 
Bildungssystem 
Ressourcen‐ 
einsatz zum 
 Abbau von 
Ungleichheiten
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