„Schulsozialarbeit in Österreich“, Unterstützungsteam an Schule
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Es ist daher vorrangiges Ziel, die Kommunikation, Kooperation und Koordination
zwischen den psychosozialen Unterstützungssystemen im Schulbereich
weiterzuentwickeln. Dazu sollen wirksame, gut koordinierte regionale Netzwerke
aufgebaut werden.
Im Schuljahr 2014/15 setzt das BMBF dazu folgende Initiativen:
•
Einheitliche Information der Schulen über psychosoziale Unterstützungen
(Projekt „Unser Unterstützungsteam“)
•
Stakeholderanalyse zur Erhebung des jeweils eigenen
Professionsverständnisses der Unterstützungssysteme durch das LBI‐HPR
•
Bundesweite Plattform für Koordinationsfragen mit Beteiligung der jeweils
dem BMBF genannten Ansprechpersonen der Landesschulräte
•
Bundesländergespräche der Abt. I/9 des BMBF mit den jeweiligen
Verantwortlichen/AuftraggeberInnen (Schulbehörde, Jugendhilfe,
Sozialministeriumservice)
Die Entwicklungsperspektiven für die Schulsozialarbeit aus Sicht des BMBF:
•
Schulsozialarbeit fokussiert auf Schulstandorte mit hohem Anteil potentiell
sozial benachteiligter SchülerInnen.
•
Schulsozialarbeit zielt im Sinne des Kindeswohls vor allem auf Teilnahme
sozial Benachteiligter an Schule und Lernen ab.
•
Schulsozialarbeit arbeitet dabei eng mit anderen psychosozialen
Unterstützungssystemen zusammen.
Zur Unterstützung dieser Entwicklung soll in der neuen Förderperiode des
Europäischen Sozialfonds unter der Investitionspriorität „Verringerung des
vorzeitigen Schulabbruchs“ wiederum eine bundesweite
Entwicklungspartnerschaft eingerichtet werden, deren Ziel es ist, Modelle für
Schulsozialarbeit an Schulstandorten mit schwierigen Umfeldbedingungen zu
konzentrieren. Grundlage für die Auswahl derartiger Schulstandorte soll ein der
Schule jeweils zuordenbarer Index der sozialen Benachteiligung (siehe auch
Nationaler Bildungsbericht 2012, Bd. 2, S. 198) sein:
APS
Index der sozialen Benachteiligung mit Daten
aus Bildungsstandarderhebung 2013
%Anteil SchülerInnen mit
•
Bildung der Eltern max.
Pflichtschulabschluss (X1)
•
Eltern nach beruflicher Position im
unteren Quintil (X2)
•
Migrationshintergrund (X3)
•
Zuhause gesprochene Sprache nicht
Deutsch (X4)
SI=100+(X1+X2+X3+X4)/4
SI>135: sehr hohe Belastung (ca. 9% der Schulen)
SI 126‐135: hohe Belastung (ca. 6% der Schulen)
BMS
Indikatoren der sozialen Benachteiligung aus
Sozialraumdaten der Statistik Austria und Daten aus der
Schulstatistik:
•
Anteil von Personen mit max. Pflichtschulabschluss an
der Wohnbevölkerung von 30‐49 Jahren im polit. Bezirk
(X1)
•
Anteil der als arbeitslos erfassten Personen an der
Wohnbevölkerung von 30‐49 Jahren im polit. Bezirk (X2)
•
Anteil der im Ausland geborenen Personen an der
Wohnbevölkerung von 30‐49 Jahren im polit. Bezirk (X3)
•
Anteil von SchülerInnen mit nicht‐deutscher Erstsprache
in der Schule (X4)
SI=100+(X1+X2+X3+2.X4)/5
SI>133: sehr hohe Belastung
SI >120: hohe Belastung
Initiativen des
BMBF
Entwicklungs‐
perspektive für
Schulsozialarbeit
aus Sicht des
BMBF