SSA Dokumentation 2014 - page 15

„Schulsozialarbeit in Österreich“, Unterstützungsteam an Schule 
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Die Lebensweltorientierung 
bildet sozusagen eine begriffliche Klammer der vorgenannten Intentionen.  
Dieser Begriff hat eine außerordentliche Leitqualität für die Theorie und Praxis der 
Kinder‐ und Jugendhilfe.  
Er markiert die Bedeutsamkeit der subjektiven Lebenszusammenhänge und sieht 
Kinder und Jugendliche als Gestalter zumindest aber als Mitgestalter ihrer 
subjektiven Lebenswelt in und außerhalb der Schule.  
Zugleich kritisiert der Begriff die Folgen gesellschaftlicher Modernisierung wie 
Benachteiligung, Ausgrenzung und die Zentrierung auf Effizienz, weil durch diese  
Folgen die Subjektivität von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt wird.  
Diese Lebensweltorientierung schließt immer Sozialraumorientierung ein und die 
schulische Lebenswelt ist mit der außerschulischen Lebenswelt immer verbunden, 
verzahnt und vernetzt. Mit dieser realen Lebenswelt ist aber mittlerweile die 
virtuelle Lebenswelt, also z.B. Facebook und Co., verschmolzen und es bilden sich 
neue hybride Formen der Lebenswelt. Hierüber ist allerdings zurzeit noch wenig 
bekannt. 
Jedenfalls stellt sich in Deutschland die Frage, ob Schulsozialarbeit eine 
Sozialraumorientierung haben soll absolut nicht. Allenfalls wird über den Umfang 
dieses Tätigkeitsmerkmals von Schule zu Schule diskutiert, wahrscheinlich aber 
auch von Hochschule zu Hochschule je nachdem wie das Studium ausgerichtet ist. 
Und jetzt lässt sich die dritte These formulieren:  
Schulsozialarbeit ohne Sozialraumorientierung ist nicht möglich.
Offene Schule 
Bislang habe ich nur über die Schulsozialarbeit gesprochen. Da diese sich aber im 
Organisationsrahmen der Schule befindet, muss auch dieser Rahmen 
berücksichtigt werden und es stellt sich die zwingende Frage, kennt die Schule 
und die dafür zuständig Schulpädagogik auch eine Sozialraumorientierung?  
Vorweg soll diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden. 
Bereits 1988 hat die Landesregierung von NRW Empfehlungen zur Öffnung der 
Schule herausgegeben. Vielfältige Kooperationsbeziehungen werden dort genannt 
wie auch die unterrichtliche und didaktische Öffnung in die nahe Umwelt.  
Bereits 1972 erschien das Buch von Jürgen Zimmer  
„Macht die Schule auf, lasst das Leben rein“.  
Von diesen Zeitpunkten an ist die offene Schule, manchmal auch Stadtteilschule 
oder gemeinwesenorientierte Schule genannt, eine feststehende schulische und 
schulpädagogische Realität in allerdings unterschiedlichen Intensitätsgraden, die 
auch vom Schultyp abhängen.  
„Schule als Lebenswelt“ (Grunder 2001), so eine neuere Veröffentlichung, ist eine 
Schule mit vielfältigem Angebot sowie Handlungs‐ und Erfahrungsräumen im 
schulischen Umfeld. Hier ergibt sich eine hohe Anschlussfähigkeit zur Kinder‐ und 
Jugendhilfe sowie der Schulsozialarbeit.  
Aus diesem Grund haben der Kollege Frank Nieslony und ich schon mehrfach eine 
bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem System Jugendhilfe und 
dem System Schule in der Fachöffentlichkeit eingefordert.  
Schulische 
Lebenswelt ist 
immer verbunden 
mit der 
außerschulischen 
Lebenswelt 
Schulsozialarbeit 
ohne Sozialraum‐
orientierung ist 
nicht möglich!
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