SSA Dokumentation 2014 - page 19

„Schulsozialarbeit in Österreich“, Unterstützungsteam an Schule 
19
19
Die Grafik darf nicht als ein Auftragsraster missverstanden werden, sie soll für die 
Schulsozialarbeit vielmehr  einen Ordnungsraum darstellen, der Auskunft darüber 
gibt, wie stark die Sozialraumorientierung ausgebaut ist und welche 
Arbeitszeitressourcen gebunden werden.  
Es wäre eine falsche Vorstellung anzunehmen, das Netz „glühe“ stets vor 
Aktivität; dann würden die Netzwerkakteure irgendwann „durchdrehen“.  
Vielmehr wird es so sein, dass sich das Netz auch mehrtägig im stand‐by Modus 
befindet. Es kann allerdings auch extrem erhitzt sein, nämlich dann, wenn der 
Notfall eintritt, z.B. eine Gewaltattacke auf die Schule. 
Die Wirkung und der Nutzen solcher Netzwerkarbeit wird folgendermaßen von 
den Netzwerkexperten beschrieben (Schubert 2008, 5): 
Unterstützung bei der Verfolgung eigener Ziele 
Positive Wirkung auf eigene Innovationsprozesse 
Erschließen wichtiger Fremdkompetenzen, (die sonst nicht verfügbar wären) 
Kontinuierlicher Transfer ruft Bereicherungen und Anregungen hervor 
Leistungen, die ein Akteur alleine nicht erbringt. 
Empirische Befunde zur Sozialraumorientierung zeigen, dass der Zugang zu 
sekundären Netzen noch ausbaufähig ist, was wiederum bedeutet, die 
Netzwerkarbeit dorthin noch zu verstärken.  
Tertiäre also professionelle Netzwerke, scheinen aber besser ausgebaut zu sein.  
Ein empirischer Befund aus Hannover zeigt, dass die Sozialraumorientierung in 44 
Schulen insgesamt nicht befriedigend ist, die Arbeit im tertiären Netzwerk 
hingegen sehr gut.  
Der Kooperationsverbund Schulsozialarbeit, ein Zusammenschluss freier Träger 
und Hochschulen, schreibt in seinen Berufsbild zur Schulsozialarbeit: 
„Sozialräumliche Handlungsansätze sind für Schulsozialarbeiterinnen und 
Schulsozialarbeiter grundlegend“ (2009, 42). 
Ich werde jetzt ein mir sehr gut bekanntes Fallbeispiel darstellen. Der im 
Hintergrund stehende Aufsatz heißt “Schulsozialarbeit als Schlüssel erfolgreicher 
Gewaltprävention: Starke Vernetzung und multiprofessionelle Teams – Integrierte 
Gesamtschule Hannover Linden“.  
Er stammt von den dort arbeitenden Schulsozialarbeiterinnen Anna Barbara Hopf 
und Dorothea Mohlfeld (2012) und befindet sich in dem Literaturhinweis auf der 
letzten Seite der verteilten Informationen zum Referat. 
Ich habe fast 20 Jahre an der Hochschule Hannover den Studienschwerpunkt 
Schulsozialarbeit betreut und unsere Studierenden haben auch an dieser Schule in 
Hannover‐Linden ihre Praxisanteile erbracht, zumeist war eine 
Schulsozialarbeiterin auch Dozentin/Lehrbeauftragte an der Hochschule.  
Für die Praxisreflexion war ich zuständig und habe deshalb nie den 
„Bodenkontakt“ zur Schulsozialarbeit verloren.  
Fallbeispiel zur 
Gewalt‐
prävention
I...,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18 20,21,22,23,24,25,26,27,28,29,...82
Powered by FlippingBook