„Schulsozialarbeit in Österreich“, Unterstützungsteam an Schule
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Die Grafik darf nicht als ein Auftragsraster missverstanden werden, sie soll für die
Schulsozialarbeit vielmehr einen Ordnungsraum darstellen, der Auskunft darüber
gibt, wie stark die Sozialraumorientierung ausgebaut ist und welche
Arbeitszeitressourcen gebunden werden.
Es wäre eine falsche Vorstellung anzunehmen, das Netz „glühe“ stets vor
Aktivität; dann würden die Netzwerkakteure irgendwann „durchdrehen“.
Vielmehr wird es so sein, dass sich das Netz auch mehrtägig im stand‐by Modus
befindet. Es kann allerdings auch extrem erhitzt sein, nämlich dann, wenn der
Notfall eintritt, z.B. eine Gewaltattacke auf die Schule.
Die Wirkung und der Nutzen solcher Netzwerkarbeit wird folgendermaßen von
den Netzwerkexperten beschrieben (Schubert 2008, 5):
•
Unterstützung bei der Verfolgung eigener Ziele
•
Positive Wirkung auf eigene Innovationsprozesse
•
Erschließen wichtiger Fremdkompetenzen, (die sonst nicht verfügbar wären)
•
Kontinuierlicher Transfer ruft Bereicherungen und Anregungen hervor
•
Leistungen, die ein Akteur alleine nicht erbringt.
Empirische Befunde zur Sozialraumorientierung zeigen, dass der Zugang zu
sekundären Netzen noch ausbaufähig ist, was wiederum bedeutet, die
Netzwerkarbeit dorthin noch zu verstärken.
Tertiäre also professionelle Netzwerke, scheinen aber besser ausgebaut zu sein.
Ein empirischer Befund aus Hannover zeigt, dass die Sozialraumorientierung in 44
Schulen insgesamt nicht befriedigend ist, die Arbeit im tertiären Netzwerk
hingegen sehr gut.
Der Kooperationsverbund Schulsozialarbeit, ein Zusammenschluss freier Träger
und Hochschulen, schreibt in seinen Berufsbild zur Schulsozialarbeit:
„Sozialräumliche Handlungsansätze sind für Schulsozialarbeiterinnen und
Schulsozialarbeiter grundlegend“ (2009, 42).
Ich werde jetzt ein mir sehr gut bekanntes Fallbeispiel darstellen. Der im
Hintergrund stehende Aufsatz heißt “Schulsozialarbeit als Schlüssel erfolgreicher
Gewaltprävention: Starke Vernetzung und multiprofessionelle Teams – Integrierte
Gesamtschule Hannover Linden“.
Er stammt von den dort arbeitenden Schulsozialarbeiterinnen Anna Barbara Hopf
und Dorothea Mohlfeld (2012) und befindet sich in dem Literaturhinweis auf der
letzten Seite der verteilten Informationen zum Referat.
Ich habe fast 20 Jahre an der Hochschule Hannover den Studienschwerpunkt
Schulsozialarbeit betreut und unsere Studierenden haben auch an dieser Schule in
Hannover‐Linden ihre Praxisanteile erbracht, zumeist war eine
Schulsozialarbeiterin auch Dozentin/Lehrbeauftragte an der Hochschule.
Für die Praxisreflexion war ich zuständig und habe deshalb nie den
„Bodenkontakt“ zur Schulsozialarbeit verloren.
Fallbeispiel zur
Gewalt‐
prävention