SSA Dokumentation 2014 - page 40

Dokumentation der Fachtagung  
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Zusammenfassung Dialogforum 2 
Faktoren zur Verminderung von Schulabsentismus ‐ Fallbeispiel Aylin D. 
Mag.
a
 Pamela Heil,
Projekt „jetzt“, Verein Spektrum
Schulunlust und dazu führende Schulverweigerung kann viele Gründe haben und die 
Verlaufsgeschichten sind unterschiedlich, komplex und vielschichtig. In diesem 
Beitrag berichte ich über einen konkreten Fall aus einer Neuen Mittelschule und 
schöpfe praktische Erkenntnisse aus vier Jahren Schulsozialarbeit in Salzburg.  Es
werden Einflussgrößen von Schulverweigerung benannt, mögliche Handlungsrahmen 
sowie konkrete Maßnahmen der Sozialen Arbeit besprochen und gängige 
Problemfelder in der Fallbearbeitung aufgezeigt. Die Effekte von Schulsozialarbeit zur 
Verminderung von Schulabsentismus werden dann noch einmal zusammengefasst. 
Einflussgrößen von Schulverweigerung 
Bezugnehmend auf eine Studie des damaligen bm:bwk (2005) und das Fallbeispiel 
Aylin an die Theorie anzubinden, werden zu Beginn die vier zentralsten 
Einflussgrößen von Schulverweigerung angeführt. Diese sind in weiterer Folge auch 
ausschlaggebend für die Anamnese und spätere sozialarbeiterische Interventionen. 
Die erste Einflussgröße liegt im individuellen Bereich und bezieht sich auf die 
Persönlichkeit des/der Schüler/in. Welche Persönlichkeitsmerkmale stehen im 
Vordergrund? Wie bewältigt der Schüler seine Probleme? Verfügt die Schülerin über 
Selbstwertgefühl, leidet sie unter verstärkter Leistungsangst? Die zweite 
Einflussgröße wendet sich dem familiären Umfeld zu. In welchen Lebensverhältnissen 
wächst der/die Jugendliche auf? Gibt es in der Biografie life events (Todesfälle, 
Scheidung der Eltern, Krankheiten,...) die eine Rolle spielen könnten? Welchen 
Stellenwert hat die Schule für die Eltern? Wie ist das Verhältnis zwischen Eltern und 
Kind? Dritte Einflussgröße, und im Jugendalter wahrscheinlich Einflussreichste ist die 
Peer Group.  Hat man Freunde in der Klasse, in der Schule? Liegen Freundschaften 
außerhalb der Schule? Wie geht der Freundeskreis mit dem Schulbesuch um? Ist 
Lernen cool? Die vierte Einflussgröße betrifft die Schule selbst. Welche Leistungen 
werden erwartet? Entsprechen diese den Begabungen der Schülerin oder besteht 
eine andauernde Überforderung? Wie gut sind die unterschiedlichen Schüler/innen 
integriert? Wie ist die allgemeine Zufriedenheit, auch die der Erwachsenen? Und wie 
gut arbeiten Lehrer/innen und Eltern zusammen? Wie ist die Schule zum Thema 
Schulverweigerung eingestellt? 
Ein konkreter Fall 
aus der Neuen 
Mittelschule 
Zentrale 
Einflussgrößen für 
Schulver‐
weigerung
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