Dokumentation der Fachtagung
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Zusammenfassung Dialogforum 2
Faktoren zur Verminderung von Schulabsentismus ‐ Fallbeispiel Aylin D.
Mag.
a
Pamela Heil,
Projekt „jetzt“, Verein Spektrum
Schulunlust und dazu führende Schulverweigerung kann viele Gründe haben und die
Verlaufsgeschichten sind unterschiedlich, komplex und vielschichtig. In diesem
Beitrag berichte ich über einen konkreten Fall aus einer Neuen Mittelschule und
schöpfe praktische Erkenntnisse aus vier Jahren Schulsozialarbeit in Salzburg. Es
werden Einflussgrößen von Schulverweigerung benannt, mögliche Handlungsrahmen
sowie konkrete Maßnahmen der Sozialen Arbeit besprochen und gängige
Problemfelder in der Fallbearbeitung aufgezeigt. Die Effekte von Schulsozialarbeit zur
Verminderung von Schulabsentismus werden dann noch einmal zusammengefasst.
Einflussgrößen von Schulverweigerung
Bezugnehmend auf eine Studie des damaligen bm:bwk (2005) und das Fallbeispiel
Aylin an die Theorie anzubinden, werden zu Beginn die vier zentralsten
Einflussgrößen von Schulverweigerung angeführt. Diese sind in weiterer Folge auch
ausschlaggebend für die Anamnese und spätere sozialarbeiterische Interventionen.
Die erste Einflussgröße liegt im individuellen Bereich und bezieht sich auf die
Persönlichkeit des/der Schüler/in. Welche Persönlichkeitsmerkmale stehen im
Vordergrund? Wie bewältigt der Schüler seine Probleme? Verfügt die Schülerin über
Selbstwertgefühl, leidet sie unter verstärkter Leistungsangst? Die zweite
Einflussgröße wendet sich dem familiären Umfeld zu. In welchen Lebensverhältnissen
wächst der/die Jugendliche auf? Gibt es in der Biografie life events (Todesfälle,
Scheidung der Eltern, Krankheiten,...) die eine Rolle spielen könnten? Welchen
Stellenwert hat die Schule für die Eltern? Wie ist das Verhältnis zwischen Eltern und
Kind? Dritte Einflussgröße, und im Jugendalter wahrscheinlich Einflussreichste ist die
Peer Group. Hat man Freunde in der Klasse, in der Schule? Liegen Freundschaften
außerhalb der Schule? Wie geht der Freundeskreis mit dem Schulbesuch um? Ist
Lernen cool? Die vierte Einflussgröße betrifft die Schule selbst. Welche Leistungen
werden erwartet? Entsprechen diese den Begabungen der Schülerin oder besteht
eine andauernde Überforderung? Wie gut sind die unterschiedlichen Schüler/innen
integriert? Wie ist die allgemeine Zufriedenheit, auch die der Erwachsenen? Und wie
gut arbeiten Lehrer/innen und Eltern zusammen? Wie ist die Schule zum Thema
Schulverweigerung eingestellt?
Ein konkreter Fall
aus der Neuen
Mittelschule
Zentrale
Einflussgrößen für
Schulver‐
weigerung