SSA Dokumentation 2014 - page 41

„Schulsozialarbeit in Österreich“, Unterstützungsteam an Schule 
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Wie man sieht sind die Einflussgrößen vielschichtig und komplex. Der Fall Aylin 
und auch die Erfahrung generell zeigen, dass es sich bei akuter Schulverweigerung 
um eine Mischung aus den unterschiedlichen Bereichen handelt. 
Aylin D. ‐ Fallbeispiel  
Aylin wechselt zu Beginn des Sj. 2012/2013 vom Gymnasium an eine NMS.  
Ein Grund dafür war, dass sie dort mit einer Nachprüfung in die vierte Klasse 
aufsteigen konnte. Bereits im Oktober kontaktierte die Schulleiterin mich mit der 
Bitte Kontakt zur Kindesmutter (KM) aufzunehmen, Aylin kam unregelmäßig zur 
Schule und die Fehlstunden häuften sich. Anfänglich deckte die KM das Fehlen 
durch Entschuldigungen. Doch dann spitzte sich die Situation zu, Aylin stünde in 
der Früh zwar auf, verlasse die Wohnung, kam aber in der Schule nicht an. Die 
Konflikte häuften sich, sie hielt sich zu Hause an keine Regeln. Die Mutter gab zu 
dass Aylin bereits im Gymnasium schwänzte und deshalb die 3. Klasse 
wiederholte. 
Sozialarbeiterische Maßnahmen 
Als ich den Fall übernommen hatte, telefonierte ich zuerst einige Male mit der 
Mutter. Aylin wollte keinen Termin. Ich bat sie trotzdem um ein Kennenlernen 
und lud sie zum Erstgespräch in das Einkaufszentrum in ein Cafe ein. Sie wollte 
sich unter keinen Umständen mit mir in der Schule sehen lassen.  
Der erste Termin war erfolgreich, Aylin war sehr nervös aber auch in großer Not. 
Sie selbst war von der Situation überfordert. Beim ersten Besuch bei Aylin zu 
Hause, es war der dritte Termin und die Einladung kam von der Kindesmutter, 
eskalierte die angespannte Situation zwischen Aylin und ihrer Mutter in meinem 
Beisein. Die Mutter konnte wenig konsequent sein und war sehr gekränkt vom 
Verhalten ihrer Tochter. Beide litten unter der Trennung vom Kindesvater, der an 
Spielsucht und Alkoholismus erkrankt war. Aylin war sehr verzweifelt und erzählte 
dass sie sich schon mehrmals überlegt hatte, sich das Leben zu nehmen. Ich 
überzeugte die Kindesmutter mit Aylin in die Kinder‐ und Jugendpsychiatrie zu 
fahren, um ihre Suizidalität abklären zu lassen. Mittlerweile fehlte Aylin bereits 
mehrere Tage und eine Rückkehr in die Schule schien für sie unmöglich. Mit 
weiteren Terminen mit mir war sie einverstanden. Wir erarbeiteten einen 
Rückkehrplan. 
Not und 
Überforderung
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