SSA Dokumentation 2012 - page 127

„Schulsozialarbeit in Österreich“, Status, Zwischenbilanz und Perspektiven 
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Arbeitskreis 4: 
Rahmenbedingungen für eine breite Implementierung in Österreich 
Mag.
Dr.
in
 Rosemarie Felder‐Puig, MSc 
Key Researcher, Ludwig Boltzmann Institute Health Promotion Research  
Inhalt:
Evaluierungsmodelle, Finanzierungsmodelle, Verankerungsmodelle in 
Österreich und notwendige Rahmenbedingungen für eine breite Implementierung
Evaluierungsmodelle 
Qualitätsentwicklung und kontinuierliche Evaluation von Schulsozialarbeit gehört 
zu den fachlichen Grundprinzipien. Idealtypisch abgegrenzt können etwa folgende 
drei Modelle genannt werden: Nutzerforschung, Wirkungsforschung und 
Evaluation mit formativem Charakter. Zu beachten gilt dabei, dass in der 
Forschungspraxis (insbesondere Deutschland; siehe etwa Speck/Olk 2010) eine 
Vielzahl an hybriden Evaluierungsmodellen angewendet wird bzw. situative 
Formen der (Selbst‐)Evaluation von Schulsozialarbeit/Projekten auch zum Usus 
gehören. 
Grundsätzlich lässt sich aus der (inter‐)nationalen Literatur die Bewertung und 
Qualitätsentwicklung von Schulsozialarbeit hinsichtlich folgender Dimensionen 
ableiten:
Konzept‐ | Struktur‐ | Prozess‐ | Ergebnisqualität
. Nur wenn Ziele und 
Kriterien/Standards in all diesen Dimensionen formuliert, analysiert und bewertet 
werden, kann umfassende Qualitätssicherung von Schulsozialarbeit gewährleistet 
werden. Einzelne Evaluationsmodelle werden sich diesen Qualitätsdimensionen 
auch unterschiedlich annähern bzw. diese fokussieren.  
Nutzerforschung:
Die Nutzerforschung betrachtet „die unmittelbaren 
Nutzerinnen und Nutzer, an die sich die Angebote im Konkreten richten“ (Oelerich 
2010: 10). Evaluiert werden sollen dabei konkrete Handlungs‐, Angebots‐, Bedarfs‐ 
sowie institutionelle Kontexte aus der Perspektive der Nutzer/innen, d.h. wie 
diese Handlungsprozesse einschätzen, an Angebote herangehen, 
Bedarf(sdeckung) formulieren und den institutionellen Rahmen erfahren. Es geht 
dabei also um eine Evaluation des Nutzungsprozesses. Der Fokus liegt sowohl bei 
der Bewertung von Inanspruchnahme und Zufriedenheit (im weiteren Sinne), als 
auch auf der Zielerreichung in Bezug auf die Nutzer/innen von Schulsozialarbeit ‐ 
sowohl im Hinblick auf situative Ziele,als auch auf Grundlagenziele (Aneignung, 
Empowerment, Kompetenzentwicklung; vgl. auch Speck 2006: 376f). Die Intention 
der Evaluation ist die Bewertung des „Gebrauchswerts“ von Schulsozialarbeit (vgl. 
auch Gspurning 2011).Einschränkungen ergeben sich hierbei hinsichtlich einer 
Bewertung struktureller Bedingungen, Standards und Zielen von Schulsozialarbeit 
auf anderen Ebenen und aus anderen Perspektiven als die der Nutzer/innen. 
Wirkungsforschung:
Die Wirkungsforschung legt ihren Fokus wiederum auf die 
Ziel‐Mittel‐Relation. Sie evaluiert demnach nicht nutzerorientiert, sondern 
institutionsorientiert. Die Schulsozialarbeit wird angebotsseitig bewertet, d.h. 
inwiefern bestimmte Angebote/Arbeitsweisen zur Erreichung bestimmter 
Ziele/Standards geeignet sind bzw. welche Ziele/Standards mit welchen 
Angeboten/Arbeitsweisen erreicht werden können. 
Nutzerforschung, 
Wirkungsforschung 
und Evaluation mit 
formativem 
Charakter 
Konzept‐,  
Struktur‐,  
Prozess‐ , 
Ergebnis‐ 
Qualität 
Konkrete 
Handlungs‐, 
Angebots‐, Bedarfs ‐
und institutionelle 
Kontexte 
Ziel‐Mittel‐Relation
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