Dokumentation der Fachtagung
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Es geht um die Beurteilung der Wirkung von Angeboten auf
Nutzer/innen/Adressat/innen. Die Intention derartiger Evaluation ist die
Erfolgsbewertung im Hinblick auf definierte Ziele und die Optimierung des
Prozesses. Einschränkungen insbesondere bei rein quantitativ orientierter
Wirkungsforschung zeigen sich hinsichtlich unscharfer Isolation von Ursache‐
Wirkungs‐Bezügen, sowie der größtenteils auf Einzelfälle oder Individuen (in einer
Gruppe) ausgerichteten Schulsozialarbeit (vgl. Baier 2010; Oelerich 2010: 13f).
Evaluation mit formativem Charakter:
Ein formativer Evaluationscharakter
beschreibt eine längsschnittartige Konzeption von Evaluation, in der es dezidiert
um den kontinuierlichen Einarbeitungs‐ und Weiterentwicklungsprozess von
Evaluationsergebnissen geht. Der Prozess der Evaluation richtet sich allgemein
nach dem Schema
Analyse ‐ Bewertung ‐ Verbesserung
, wobei sich dieses auf zuvor
definierte Ziele und Standards richtet. Dabei bleiben die konkrete Ausgestaltung
und der (Akteur/innen‐)Fokus der Forschung offen. Die Intention formativer
Evaluation ist neben der Bewertung gegenwärtiger Prozesse, Outcomes und
Standards, auch dezidiert eine Qualitäts‐ und Weiterentwicklung im beforschten
Bereich. Einschränkungen finden sich hierbei insbesondere hinsichtlich der
Vergleichbarkeit von Daten/Entwicklungen und aufgrund eines relativen
Verständnisses von Zielen/Standards(vgl. Adamowitsch et al. 2012: i.E; siehe auch
Speck/Olk 2010).
Finanzierungsstruktur
Bei der Finanzierungsstruktur von Schulsozialarbeit in Österreich im Schuljahr
2010/11 zeigt sich, dass Land und Gemeinde bzw. Stadt die häufigsten
Kostenträger sind. Weiters wurden der Bund, die Jugendwohlfahrt sowie der
Europäische Sozialfonds mehrmals als Finanzierungsquellen angegeben
(Adamowitsch et al. 2011: 20).
Die Frage der Finanzierung von Schulsozialarbeitsprojekten/‐angeboten hat nicht
nur in Bezug auf die Implementierung von Schulsozialarbeit Bedeutung. Für die
Gewährleistung von Prozessqualität am Standort bzw. im Kontext eines
umfassenderen Projekts/Angebots bedarf es der Sicherstellung finanzieller (und
damit zeitlicher) Kontinuität, die eine Grundvoraussetzung für die Nachhaltigkeit
schulsozialarbeiterischer Tätigkeit ist. Im Verhältnis von Praxis und
Finanzierungsstruktur spielt wiederum Evaluation und Qualitätsentwicklung eine
entscheidende Rolle.
Verankerungsmodelle
Schulsozialarbeit wird in Österreich großteils durch Vereine angeboten. Es handelt
sich dabei meist um freie Jugendwohlfahrtsträger. In wenigen Fällen ist die
Jugendwohlfahrt selbst die ausführende Organisation. Nur am Standort Wien
übernimmt die Umsetzung direkt die Schulbehörde“ (Adamowitsch et al. 2011: 20).
Vor‐ und Nachteile
(Laskowski 2010: 19, nach Speck 2006)
Schulischer Träger
(Anbindung an die Schulbehörde; Dienst‐/Fachaufsicht Schule)
Analyse‐
Bewertung –
Verbesserung
Kostenträger
für
Schulsozial‐
arbeit
Abwägung von
Umsetzungs‐
modellen