SSA Dokumentation 2012 - page 124

Dokumentation der Fachtagung 
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Im Zusammenhang damit ist auch die Weiterentwicklung bzw. Neugestaltung 
der Pädagog/innenbildung insgesamt anzusprechen, die auch jene 
Kompetenzen entwickeln muss, um einerseits in der Schule mit individuellen, 
sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen von Kindern und 
Jugendlichen umzugehen und andererseits kompetent und verständig mit 
verschiedenartigen Unterstützungssystemen zu kooperieren und, im Wissen 
um Wirkungsmöglichkeiten und Grenzen, diese in Anspruch zu nehmen. Dies 
ist, neben der „Wissensvermittlung“, eine erstrangige Aufgabe jeder 
pädagogischen Profession. 
Unbestritten ist, dass die Vielfalt der Unterstützungsstrukturen grundsätzlich 
eine Stärke darstellt bzw. darstellen kann, da unterschiedliche 
Herausforderungen auch verschiedene Kompetenzen, Methoden, 
Arbeitszugänge und professionelle Voraussetzungen erfordern. Da aber, auch 
bedingt durch Knappheit der Ressourcen, keineswegs eine auch nur 
annähernde Versorgung der Schullandschaft mit allen Stützsystemen gegeben 
ist (z.B.: Schulsozialarbeit an 4 % der österreichischen Schulen), wird in der 
Realität die Leistung jener Personen in Anspruch genommen, die eben gerade 
da sind, unabhängig davon, ob das nun jetzt „genau den richtigen Fokus“ trifft. 
Es geht in der Praxis daher weniger um das „Abgrenzen“ zwischen 
verschiedenen Unterstützungsleistungen, sondern viel stärker um das 
„Abstimmen“ bzw. um die Fähigkeit und Kompetenz, in Hinblick auf gegebene 
Herausforderungen situationsgerecht agieren zu können und gegebenenfalls 
weitere Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Mehrfach wird ausgedrückt, 
dass es den Schüler/innen „egal“ ist, wie sich jemand als Profession bezeichnet, 
Hauptsache jemand unterstützt und begleitet im Hinblick auf gegebene 
persönliche Situationen und Herausforderungen. 
Unterstützungssysteme sind nicht nur als „nebeneinander 
gesetzte“ Leistungen zu sehen, sondern als „gestufte Angebote“, die jeweils 
dann in Anspruch zu nehmen sind, wenn die „vorige Stufe“ mit einer 
Herausforderung nicht mehr zu Rande kommt, also wenn 
Lehrer/Pädagog/innen, Beratungslehrer/innen etc. etwas nicht mehr 
bewältigen können, dann kommen die 
„intensiveren“ Unterstützungsleistungen mit psycho‐sozialer Professionalität 
zum tragen. 
Wenn Jugendliche mit der Schule, wie sie ist, nicht mehr zu Rande kommen, ist 
es nicht immer der „Fehler“ von Kindern und Jugendlichen, auch die Schule 
sollte sich weiterentwickeln und ändern in einer Weise, dass Kinder und 
Jugendliche nicht mehr vor ihr „davonrennen“ wollen – dies durchaus in der 
Erkenntnis, dass ein Regelschulsystem nie so gestaltet werden wird, dass 
tatsächlich „alle“ in ihm zufrieden sind, aber soweit wie irgend möglich sollte 
es sich dorthin entwickeln. 
Grundsätzlich wird festgehalten, dass es eine öffentliche Aufgabe ist, als 
notwendig erkannte Angebote so zu erstellen, dass sie entsprechend der 
Anforderungen, die sich je nach regionaler Situation, sozio‐ökonomischer 
Umgebung etc. durchaus unterschiedlich gestalten können, nach 
vergleichbaren Prinzipien und Kriterien für alle Schulen, Kinder, Jugendliche 
und Eltern in vertretbarem Ausmaß verfügbar, erreichbar, qualitätsvoll 
gestaltet und wirksam sind. 
Bedeutung der 
Pädagogen/innen
bildung 
Vielfalt der 
Unterstützungs‐
strukturen ist 
Stärke 
Nicht 
„Abgrenzen“ 
 sondern 
„Abstimmen“ 
„gestufte“  
Leistungen 
Weiter‐
entwicklung der 
Schule! 
Notwendige 
Angebote für Alle 
verfügbar machen
1...,114,115,116,117,118,119,120,121,122,123 125,126,127,128,129,130,131,132,133,134,...146
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