„Schulsozialarbeit in Österreich“, Status, Zwischenbilanz und Perspektiven
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Dr. Peter Härtel
Geschäftsführer, Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft
Lernen und Lehren ist immer Beziehung –
dass dies gelingt, ist nicht nur eine Frage von
Lehrplänen, von Fachdidaktik oder
Unterrichtsvorbereitung, sondern hängt
wesentlich davon ab, dass persönliche und
soziale Voraussetzungen für schulische und
persönliche Entwicklungsprozesse
gewährleistet sind.
Dies ist in weiten Bereichen unserer
Bildungslandschaft nicht mehr der Fall.
Wenn gesellschaftliche, soziale, persönliche
Gegebenheiten mit der schulischen Realität in
zunehmendem Ausmaß nicht mehr
zusammenkommen – dann ist einfach
Handlungsbedarf gegeben.
Handlungsbedarf ist gegeben in Verantwortung gegenüber allen Betroffenen –
den Jugendlichen, den Familien und Eltern gegenüber, aber auch, ganz wesentlich,
den Lehrern/innen, Pädagogen/innen gegenüber, die , in der Regel, auf viele
dieser Situationen und Herausforderungen nicht vorbereitet, geschweige denn
ausgebildet sind.
Auch wenn die formalen Kompetenzen streng getrennt sind – Unterricht hier,
Jugendwohlfahrt da – es ist eine gemeinsame Herausforderung im Interesse von
Bildung und Wohl des Kindes, die bestmögliche Koordination und Integration
zwischen den unterrichtlichen Bildungsaufgaben und der Sorge um das Wohl der
Jugendlichen zu finden.
Das Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur hat mit dem Vernetzungsprojekt
„Schulsozialarbeit“ erstmals Verantwortung für einen gemeinsamen,
länderübergreifenden Prozess übernommen.
Die Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft sieht als koordinierende Institution
für dieses Projekt die Aufgabe darin, bisherige, engagierte Leistungen in den
Ländern sichtbar zu machen,
Gemeinsamkeiten hervorzuheben,
gleichzeitig auch die unterschiedlichen
Bedingungen in verschiedenen Regionen
zu artikulieren.
Das ambitionierte Ziel ist, die
gewachsenen regionalen Entwicklungen
zur Schulsozialarbeit zu stärken, in einen
gemeinsamen, übergreifenden Prozess,
auch mit allen anderen Stütz‐ und
Begleitsystemen einzubinden und daraus
eine Entwicklung einzuleiten, die wirklich
jedem und jeder Schüler/in und Lehrer/in, und den Eltern, jene Unterstützungen
bieten, die sie zu gegebenem Zeitpunkt benötigen.
Persönliche und
soziale
Voraussetzungen
entscheidend für
Lehren und
Lernen
Dies ist vielfach
nicht mehr
gewährleistet
Handlungsbedarf
ist gegeben
Verantwortung
gegenüber
Jugendlichen,
Eltern,
Pädagogen/innen
Gemeinsame
Herausforderung
bm:ukk hat
Verantwortung
übernommen