SSA Dokumentation 2012 - page 25

„Schulsozialarbeit in Österreich“, Status, Zwischenbilanz und Perspektiven 
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Die meisten Kolleg/innen im Feld der Sozialen Arbeit sind in einen institutionellen 
Kontext eingebunden, aus dem heraus ein klar konzipierter Auftrag mit einer 
konkreten Beschreibung der Handlungsaufträge und Tätigkeiten vorliegen sollte. 
Im Idealfall gibt es eine Wechselwirkung zwischen praxisbezogenem Handeln und 
organisatorischem Strukturieren. So kann einerseits die Offenheit, 
Lebensweltorientierung und Partnerschaftlichkeit der Professionisten ihre 
Wirkung entfalten, andererseits durch strukturelle Organisation eine individuelle 
Zufälligkeit oder Willkür vermieden werden. (vgl. v.Spiegel S.80ff) 
Dieses Faktum der Individualisierung von fachlichem Handeln ist gerade auch in 
der Schulsozialarbeit ein mögliches Phänomen. Schon aus der personellen 
Situation heraus, dass meist eine einzelne Kollegin der Sozialen Arbeit an einem 
Schulstandort die professionellen Standards und Vorgehensweisen vertritt. 
Entsprechend muss die Relevanz der organisatorischen Rahmenbedingungen 
benannt werden: 
Auch eine Vielzahl an Techniken bietet nicht unbedingt eine Garantie für Qualität. 
Manches Mal liest sich die Angebotspalette sehr verlockend und impliziert eine 
Vielfalt an möglichen Vorgehensweisen. Bei genauer Betrachtung und 
differenziertem Hinterfragen zeigt sich dann, welche Qualität und Nachhaltigkeit 
tatsächlich erwirkt werden kann. 
So lässt sich als wesentlich für einen klaren Auftrag von Schulsozialarbeit 
festhalten: 
Ein
Tätigkeitsprofil ist notwendig
, das einen verbindlichen Rahmen für die 
Angebote von Schulsozialarbeit gibt. Damit wird Orientierung und Profilierung 
möglich. Derzeit existieren größtenteils nach Schulstandort bzw. Trägerschaft 
erstellte „Einzelkonzepte“. 
Ressourcen, die dem Arbeitsprofil entsprechen, müssen gegeben sein
. Hier sind 
vor allem der zeitliche Rahmen, die personelle Ausstattung, eigener Arbeitsplatz 
möglichst in einem eigenen Büro, mit technischer Ausstattung wie PC, Drucker, 
Telefon, Kopierer zu nennen. 
Kommunikation und differenzierter Austausch über
Möglichkeiten und Grenzen 
von Schulsozialarbeit muss stattfinden. Da diese oft aus aktuellen 
Bedarfssituationen heraus installiert wird, sind die Erwartungen oft indifferent 
und überhöht. 
Die Kooperationen
müssen thematisiert, Zuständigkeiten geklärt werden, um 
wirkungsvoll und effizient arbeiten zu können. Kontinuierlicher und offener 
Austausch mit den anderen Berufsgruppen verhindern Doppelgleisigkeiten. Dafür 
werden entsprechend Strukturen wie z.B. regelmäßige Teamsitzungen, gebraucht. 
Fachliche Unterstützung durch die Trägerorganisation und die Leitung muss 
gewährleistet sein
: Schulsozialarbeit ist oft eine sehr einsame Tätigkeit, meist 
sieht sich ein Kollege der Profession Soziale Arbeit einer Zahl von 30 – 40 
Lehrer/innen gegenüber, d.h. es braucht Strukturen, um den fachlichen Austausch 
in der eigenen Berufsgruppe zu ermöglichen und eine fachliche Leitung ist 
unerlässlich. 
Qualitätssicherung und Reflexion
durch kontinuierliche Supervision, Fortbildung 
und Evaluierung muss ebenfalls zu den Standards gehören. 
Institutioneller 
Kontext 
Individualisierung 
von fachlichem 
Handeln 
Notwendiges 
Tätigkeitsprofil 
Möglichkeiten 
und Grenzen von 
Schulsozialarbeit 
Kooperationen 
und 
Zuständigkeiten 
Fachliche 
Unterstützung, 
Leitung
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