SSA Dokumentation 2012 - page 24

Dokumentation der Fachtagung 
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Auch wenn diese Handlungsmaximen nur begrenzt in der Praxis umgesetzt werden 
(können), zeugen sie zumindest von einem strukturellen Gestaltungswillen und 
geben Orientierung. Aufbauend auf den Handlungsmaximen differenzieren 
konkrete Grundsätze wiederum den Arbeitsauftrag für das Handlungsfeld 
Schulsozialarbeit. 
Hier werden z.B. genannt: 
Präventive Angebote, Niederschwelligkeit und Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, 
Ressourcenorientierung, ganzheitliche Sichtweise, Hilfe zur Selbsthilfe, Beziehungs‐ 
und Prozessorientierung. 
Methodisches Handeln wird oft in Bezug gebracht mit
persönlichem Können,
d.h. 
die individuelle Fachkraft rückt mit ins Zentrum der Betrachtung. Person als 
Werkzeug ist eine vielgebrauchte Formulierung, die sicherlich ihre Berechtigung 
hat, allerdings immer in Zusammenhang mit der Problematik einer 
individualisierten Professionalität gesehen werden muss. 
Schon von Alice Salomon wurde in den 1920er Jahren die persönliche Eignung 
eingeführt, die, verbunden mit sozialethischer Persönlichkeitsbildung und 
Charisma die Auswahl des Wissens und der Methoden steuere. Die Benennungen 
von bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen, Eigenschaften und Charakterzügen ist 
über die Jahrzehnte weiterhin relevant geblieben, mittlerweile ist der Begriff 
„Eignung“ durch den Begriff „Kompetenz“ ersetzt. Hier werden 
Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Flexibilität, 
Durchsetzungsfähigkeit und ganzheitlicher Denken genannt. So lässt sich 
festhalten, dass Sozialarbeiter/innen und Sozialpädagogen über persönliche 
Kompetenzen verfügen (sollen), die laufend weiter entwickelt und reflektiert 
werden. Ihre Professionalität wird dadurch ausgewiesen, dass sie ihre 
persönlichkeitsbezogenen Fähigkeiten fachlich und berufsethisch begründen 
können. 
Die unmittelbare Arbeit mit Menschen trägt eine sehr hohe Verantwortung für den 
konkreten Umgang und für die Planung von Handlungsabläufen. Vor allem sind die 
Abläufe oft paradox, anders als geplant, nicht bestimmbar. 
Durch die Konzentration auf die individuelle Handlungsfähigkeit von 
Professionist/innen kann es leicht zu Handlungsunsicherheit, zu Überforderung, zu 
willkürlichen Aktivitäten kommen. Um damit umzugehen werden möglicherweise 
folgende Strategien gewählt: 
Das Selbstverständnis, eine spezifische und individuelle Kunstfertigkeit 
entwickelt zu haben und anzuwenden. 
Eine Helferidentität aufzubauen, die aktivistisch für die Klient/innen im Einsatz 
ist. 
Sich durch laufend neue oder erweiterte Methodenkonzepte Sicherheit und 
Erfolg zu versprechen. 
Sich auf institutionelle Standards und routinierte Abläufe zurückzuziehen, um 
damit eine gewisse Normalität in den beruflichen Alltag zu bringen. 
Um Kollegen in der Praxis vor individualisierter, beruflicher Verantwortung zu 
schützen und vor allem auch um für die Klient/innen seriöse Angebote zu setzen ist 
jedenfalls die verantwortliche Organisation gefordert! 
Persönliches 
Können 
Kompetenz 
Professionalität 
Individuelle 
Handlungs‐
fähigkeit
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