SSA Dokumentation 2012 - page 23

„Schulsozialarbeit in Österreich“, Status, Zwischenbilanz und Perspektiven 
21
Mit folgenden Verfahren und Angeboten wird vorgegangen: 
Hier geht es zum Teil um ganz basale Notwendigkeiten wie das Schaffen von 
Freiräumen für eine Mädchengruppe, Werbung für die Gruppe machen und den 
Mädchen ermöglichen, dass sie die Gruppe besuchen können. 
Der Gruppe einen gemeinsamen Namen und gemeinsame Regeln geben, die 
jeweiligen Erfahrungen, Anliegen, Wünsche der Mädchen wahrnehmen, 
aufgreifen und nach Möglichkeit umsetzen. Und somit das Entfalten von eigenen 
Stärken, Ideen, Möglichkeiten unterstützen. 
Diese Konzeptsskizze zeigt, dass es eines sehr differenzierten Herangehens bedarf, 
um ein seriöses und fundiertes Angebot für soziale Gruppenarbeit zu setzen. Und 
dafür ist, neben der individuellen fachlichen Kompetenz ein institutionell 
gesicherter organisatorischer Rahmen gefordert, der entsprechende Ressourcen 
zur Verfügung stellt und die Komplexität professionellen Handelns ermöglicht und 
wertschätzt.  
Wie aus dem ausgeführten Beispiel schon hervorgegangen ist, basiert 
methodisches Handeln auf
Prinzipien und Grundsätzen. 
Allgemeine Handlungsmaximen sind meist knapp gefasste Anweisungen, die 
grundlegende Aussagen zum Selbstverständnis von Organisationen und 
Fachkräften treffen. Sie konkretisieren damit den professionellen 
Handlungsauftrag und bieten eine relevante Basis für fachliche Orientierung, vor 
allem unter dem Gesichtspunkt der sich ständig wandelnden sozialen, politischen 
und organisatorischen Anforderungen an das Berufsfeld. 
Dieser Bedarf wurde in Deutschland auch auf politischer Ebene wahrgenommen 
und im 8. Jugendbericht der deutschen Bundesregierung 1990 (BMJFFG 1990 in 
Maja Heiner S. 42) festgeschrieben. 
Als besonders relevant sind folgende Handlungsmaximen genannt: 
Prävention
als vorbeugendes Handeln, nicht nur im Einzelfall bei bereits 
erkennbaren Gefährdungen, sondern auch als sozialpolitisch initiierte 
Verbesserungen der Lebensbedingungen und frühzeitige Unterstützung, 
Entlastung und Beratung; 
Regionalisierung
der Dienstleistungen, um durch Dezentralisierung und 
Sozialraumorientierung die Zugangsbarrieren zu senken und die Kooperation 
unter den Anbietern zu erleichtern; 
Alltagsorientierung
, definiert als „Zugänglichkeit“ im Alltag, als Nähe zu 
gewachsenen sozialen Bezügen und als ganzheitlich ausgerichtete, 
unbürokratische Überwindung organisationsbedingter Spezialisierungen; 
Integration
als Vermeidung der Ausgrenzung u.a. durch spezialisierte 
Institutionen; 
Partizipation
als Mitbestimmung der Adressaten und ihres sozialen Umfeldes und 
ihrer Interessensvertretungen (z.B. Selbsthilfegruppen) 
Grundlegende 
Notwendigkeiten 
Differenziertes 
Herangehen 
Prinzipien und 
Grundsätze 
Prävention 
Regionalisierung 
Alltags‐
orientierung 
Integration 
Partizipation
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 24,25,26,27,28,29,30,31,32,33,...146
Powered by FlippingBook