„Schulsozialarbeit in Österreich“, Status, Zwischenbilanz und Perspektiven
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Mit folgenden Verfahren und Angeboten wird vorgegangen:
Hier geht es zum Teil um ganz basale Notwendigkeiten wie das Schaffen von
Freiräumen für eine Mädchengruppe, Werbung für die Gruppe machen und den
Mädchen ermöglichen, dass sie die Gruppe besuchen können.
Der Gruppe einen gemeinsamen Namen und gemeinsame Regeln geben, die
jeweiligen Erfahrungen, Anliegen, Wünsche der Mädchen wahrnehmen,
aufgreifen und nach Möglichkeit umsetzen. Und somit das Entfalten von eigenen
Stärken, Ideen, Möglichkeiten unterstützen.
Diese Konzeptsskizze zeigt, dass es eines sehr differenzierten Herangehens bedarf,
um ein seriöses und fundiertes Angebot für soziale Gruppenarbeit zu setzen. Und
dafür ist, neben der individuellen fachlichen Kompetenz ein institutionell
gesicherter organisatorischer Rahmen gefordert, der entsprechende Ressourcen
zur Verfügung stellt und die Komplexität professionellen Handelns ermöglicht und
wertschätzt.
Wie aus dem ausgeführten Beispiel schon hervorgegangen ist, basiert
methodisches Handeln auf
Prinzipien und Grundsätzen.
Allgemeine Handlungsmaximen sind meist knapp gefasste Anweisungen, die
grundlegende Aussagen zum Selbstverständnis von Organisationen und
Fachkräften treffen. Sie konkretisieren damit den professionellen
Handlungsauftrag und bieten eine relevante Basis für fachliche Orientierung, vor
allem unter dem Gesichtspunkt der sich ständig wandelnden sozialen, politischen
und organisatorischen Anforderungen an das Berufsfeld.
Dieser Bedarf wurde in Deutschland auch auf politischer Ebene wahrgenommen
und im 8. Jugendbericht der deutschen Bundesregierung 1990 (BMJFFG 1990 in
Maja Heiner S. 42) festgeschrieben.
Als besonders relevant sind folgende Handlungsmaximen genannt:
Prävention
als vorbeugendes Handeln, nicht nur im Einzelfall bei bereits
erkennbaren Gefährdungen, sondern auch als sozialpolitisch initiierte
Verbesserungen der Lebensbedingungen und frühzeitige Unterstützung,
Entlastung und Beratung;
Regionalisierung
der Dienstleistungen, um durch Dezentralisierung und
Sozialraumorientierung die Zugangsbarrieren zu senken und die Kooperation
unter den Anbietern zu erleichtern;
Alltagsorientierung
, definiert als „Zugänglichkeit“ im Alltag, als Nähe zu
gewachsenen sozialen Bezügen und als ganzheitlich ausgerichtete,
unbürokratische Überwindung organisationsbedingter Spezialisierungen;
Integration
als Vermeidung der Ausgrenzung u.a. durch spezialisierte
Institutionen;
Partizipation
als Mitbestimmung der Adressaten und ihres sozialen Umfeldes und
ihrer Interessensvertretungen (z.B. Selbsthilfegruppen)
Grundlegende
Notwendigkeiten
Differenziertes
Herangehen
Prinzipien und
Grundsätze
Prävention
Regionalisierung
Alltags‐
orientierung
Integration
Partizipation