SSA Dokumentation 2012 - page 31

„Schulsozialarbeit in Österreich“, Status, Zwischenbilanz und Perspektiven 
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e
) Methodenrepertoire – zwischen krisenorientiert und kulturell
Die Frage der Methoden ist in seiner Relevanz nicht zu unterschätzen, leitet sich 
von ihr doch die fachliche Ausrichtung der Schulsozialarbeit zwischen 
krisenorientierter Beratung und kulturell‐präventiver Gestaltung ab. Während der 
erstgenannte Zugang ein hochschwelliges Defizitmodell darstellt, sind im zweiten 
Zugang niedrigschwellige Gestaltungsansätze vertreten, die auch eine Entwicklung 
des sozialen Klimas im Blick haben. 
Deshalb kann die Präsenzzeit, wie sie Adamowitsch / Lehner / Felder‐Puig (2011) 
verwenden, nur ein Beginn einer differenzierten Methodendiskussion sein. Diese 
erstreckt sich überdies primär auf Schülerinnen und Schüler, in weiterer Folge sind 
aber auch die Möglichkeiten und Wirklichkeiten in der Arbeit mit Lehrerinnen und 
Lehrern, mit Eltern, anderen SozialakteurInnen oder auch der Bevölkerung 
insgesamt relevant. 
(a)
Direkte Arbeit mit SchülerInnen 
Eine Methodendifferenzierung für die direkte Arbeit mir Schülerinnen und 
Schülern legen Gspurning / Heimgartner / Pieber / Sing (2011) vor. Diese 
unterscheidet zwischen „offenem Betrieb“, „Beratung bzw. 
Einzelfallintervention“, „Intervention in der Pause“, „Intervention, wenn 
Schüler/innen aus der Klasse geschickt werden“, „Gruppen und Klassenarbeit“, 
„themenspezifische Projekte“, „Freizeitangebot“. Als offenen Betrieb verstehen 
die Autorinnen und der Autor die Möglichkeit von Schülerinnen und Schüler sich 
in kulturell aufgeladenen Räumen der Schulsozialarbeit aufzuhalten, in denen die 
SchulsozialarbeiterInnen als mitgestaltende Personen agieren. Fachlich bietet sich 
ein Vergleich zu einem Jugendzentrumsbetrieb an. Themenspezifische Projekte 
erstrecken sich über einen bestimmten Zeitraum und haben eine inhaltliche 
Ausrichtung. Als Beispiel kann eine Kennenlernphase zu Beginn des Schuljahres in 
enger Kooperation mit den LehrerInnen gelten, aber auch 
Gewaltpräventionsprojekte oder gemeinwesenorientierte Projekte zählen dazu.  
Grafik 1: Direkte Methoden mit den Schülerinnen 
Hoch‐ und 
niederschwellige 
Modelle 
Beginn einer 
differenzierten 
Methoden‐
diskussion 
Direkte Arbeit mit 
Schülern/innen 
Offener Betrieb
Beratung /
Einzelfallintervention
Freizeitangebot
Themenspezifische
Projekte
Gruppen- und
Klassenarbeit
Intervention in der
Pause
Intervention, wenn
SchülerInnen aus der
Klasse geschickt werden
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