Dokumentation der Fachtagung
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„Die Unklarheit über die rechtlichen Rahmenbedingungen zeigt sich dadurch, dass
der verpflichtenden Einverständniseinholung [von den Eltern] unterschiedliche
Gründe zugeschrieben werden. Es wird beispielsweise von der
Landesjugendwohlfahrt gesprochen, die vorgibt, ab wann eine
Einverständniserklärung auszugeben ist (I 1, Abs. 59; I 14, Abs. 241). Als weiterer
Grund wird genannt, dass die Eltern ihr ‚Ja’ dazu geben müssen, dass ihr Kind sich
manchmal außerhalb des Unterrichts befindet und wissen müssen, wo es sich dann
aufhält (I 2, Abs. 55; I 6, Abs. 70; I 10, Abs. 218), damit die Schule nicht ihre
Aufsichtspflicht verletzt (I 1, Abs. 59).“
Finanzielle Absicherung
Derzeit besitzen einige Schulsozialarbeitsinitiativen den Status von Projekten.
Temporäre Kostenkonstruktionen, an denen Land, Stadt und Gemeinden, Bund,
JWF sowie ESF beteiligt sind (vgl. Bugram und Hofschwaiger 2010), stellen die
SchulsozialarbeiterInnen immer wieder vor die Unsicherheit, ob das Projekt in
Zukunft weiter finanziert werden wird. Mitunter müssen sich die
SchulsozialarbeiterInnen Gedanken machen, welche andere Stelle sie das nächste
Jahr einnehmen können. Auf die kontinuierliche Qualitätsentwicklung wirkt sich
dies nicht zuletzt aufgrund der dadurch geförderten Fluktuation negativ aus. Es
wäre an der Zeit, Schulsozialarbeit in Österreich durchgehend dauerhaft zu
implementieren.
Wissenschaftskultur
Die Wissenschaft kennt zahlreiche Wissensformen (vgl. Heimgartner 2011) und ein
breites Methodenspektrum (u.a. Ethnografie, Evaluation, Sozialraumanalyse,
Wirkungsanalysen). Jenseits dieser grundsätzlichen Offenheit der Forschung wird
die Schulsozialarbeitsforschung in Zukunft in Richtung einer systematisierteren
Forschung gehen, die ihrem gewachsenen Selbstverständnis entspricht. Vielleicht
gelingt es in Österreich eine abgestimmte Dokumentation und einen
dazugehörigen Bericht zu entwickeln, begleitende Evaluations‐ und
Längsschnittstudien auszutauschen, die Beteiligten (u.a. die SchülerInnen)
angemessen in die Forschung und Entwicklung zu integrieren und die Publikations‐
und Tagungstätigkeit insgesamt zu verdichten.
In einem steirischen Forschungsprojekt (Heimgartner 2012) werden für das Jahr
2012/2013 zwölf verschiedene Module angestrebt, die eine Mischung aus
dokumentationsanalytischem Vorgehen, qualitativen und quantitativen Methoden,
interdisziplinären Ansätzen (u.a. Ökonomie, Rechtswissenschaft), perspektivischen
Aspekten (u.a. SchülerInnen, LehrerInnen, SchulsozialarbeiterInnen, Eltern),
zukunftsorientierter Analyse und partizipativen Anteilen darstellen (vgl. Tab. 2).
Finanzielle
Absicherung –
Projektstatus
Wissenschafts‐
kultur
und
Methoden‐
spektrum
Quantitative
und
qualitative
Methoden