SSA Dokumentation 2012 - page 32

Dokumentation der Fachtagung 
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Inhaltlich bedeutsam ist, dass eine Beschränkung auf die Einzelfallhilfe eine 
bisweilen stigmatisierende, jedenfalls weniger mitgestaltende Schulsozialarbeit 
nach sich zieht. Sting und Leitner (2011, S. 5) sprechen von einer 
„Gefahr der 
Verengung der Angebote auf kurzfristige Problembearbeitung“
. Eine kulturell 
orientierte Schulsozialarbeit benötigt offenen Betrieb, Gruppenarbeiten und 
themenspezifische Projekte, in die Schülerinnen und Schüler einbezogen werden, 
ohne dass dafür ein Problem vorliegt. Wetzel, Braun und Hönig (2011, S. 9) weisen 
darauf hin, dass der Wunsch nach außerunterrichtlichen Angeboten von etwa der 
Hälfte der Eltern eingebracht wird. Auch ist klar, dass die Aufgabe der 
Schulentwicklung nur mit einem komplexen Methodenansatz verfolgt werden kann. 
(b)
Methoden mit LehrerInnen 
Gspurning et al. (2011) differenzieren zwischen fallspezifischen und 
fallunspezifischen Methoden. Fallbesprechungen oder HelferInnenkonferenzen 
sind fallspezifische Methoden. Der Fall eines Schülers oder einer Schülerin steht im 
Mittelpunkt. Konferenzen, Arbeitskreise oder informeller Kontakt bilden 
fallunspezifische Möglichkeiten. 
(c)
Methoden mit Eltern 
Auch hier kann zwischen fallspezifischer Einzelarbeit und fallunspezifischer Arbeit 
unterschieden werden. Fallspezifisch kann es sich um ambulante Gespräche oder 
HelferInnenkonferenzen handeln, fallunspezifisch werden Elternabende oder 
andere Veranstaltungen (z.B. Elterncafés) ins Leben gerufen. 
Bei den Eltern kommt zudem eine Mobilitätskomponente hinzu. Weil manche 
Eltern schwer über einladende Ansätze zu erreichen sind (vgl. Sting / Leitner 2011), 
stellt sich die Frage, wer für die mobile Elternarbeit zuständig ist. Ist die 
Schulsozialarbeit aus Ressourcengründen nicht in der Lage dies flexibel und 
niedrigschwellig zu handhaben, kommt die Jugendwohlfahrt in Frage, deren 
Leistungen in der Regel aber ausgedehnter sind. 
Aus der Analyse von Wetzel, Braun und Hönig (2011) wird deutlich, dass der 
Wunsch nach bestimmten Angeboten von der Perspektivität abhängig ist. 
SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern differieren in ihren Anliegen an die 
Schulsozialarbeit. 
Raum – Funktionsvielfalt in mehreren Räumen 
Als Minimum gilt, dass die Schulsozialarbeit über einen eigenen Raum verfügen 
soll (vgl. Speck, 2007, S. 84). In einem Konzept, das auch Nachmittagsgestaltung 
zulassen sollte, erwähnt Heimgartner funktionelle Aufgaben von zwei oder drei 
Räumen  vor der intensiven Entwicklung der Nachmittagsbetreuungen: „
In zwei 
Räumen kann der allgemeine Betrieb verlaufen, der nach lauteren (etwa Spiel) und 
leiseren Aktivitäten (etwa Entspannung, Hausübung) geschlichtet werden kann. Ein 
durchaus kleinerer, dritter Raum soll Rückzugsmöglichkeit etwa für intensivere 
Gespräche oder Beratung geben
“ (Heimgartner 2004, S. 590). 
Verengung auf 
kurzfristige 
Problem‐
bearbeitung 
Fallspezifische 
und 
fallunspezifische 
Methoden 
Ambulante 
Gespräche oder 
Helfer/innen‐
konferenzen mit 
Eltern 
Mobile 
Elternarbeit 
„lautere“ oder 
„leisere“  
Aktivitäten
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