„Schulsozialarbeit in Österreich“, Status, Zwischenbilanz und Perspektiven
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reflexiv: Qualitätsmanagement und Evaluation erfordern bewusste
Auseinandersetzung.
Eine erfolgreiche Entwicklung verlangt auf allen Ebenen und von allen
Akteur/innen eine bewusste Formulierung von Zielen und Plänen, eine
transparente Analyse und Diskussion, und eine reflexive Bearbeitung und
Bewertung von Bedingungen, Prozessen und Ergebnissen. Um dies erreichen
zu können, lässt sich Schulsozialarbeit in bestimmte Evaluations‐ und
Qualitätsdimensionen übersetzen. Die (inter‐)nationale Literatur formuliert
solche Dimensionen im Bereich des Konzepts, der Struktur, der Prozesse und
der Ergebnisse, sowie ganzheitlich im Hinblick auf deren Zusammenspiel (vgl.
etwa AvenirSocial, 2010; Baier & Heeg, 2011; Bugram & Hofschwaiger, 2010;
Drilling et al., 2006; Gspurning et al., 2011; Laskowski, 2010; Speck, 2006).
Diesen einzelnen Dimensionen sind wiederum konkrete Qualitätsstandards und –
kriterien zuzuweisen, die in der Praxisrealität Orientierung bieten können. Damit
wird erreicht, dass der Schulsozialarbeit einerseits keine unbedingten Richtlinien
vorgegeben werden, dass jedoch andererseits ein Rahmen aufgespannt wird,
innerhalb dessen Schulsozialarbeit positioniert, bewertet und weiterentwickelt
werden kann.
Schulsozialarbeit in Österreich ist dann erfolgreich, wenn sie im konkreten Fall
fähig ist, sich im Hinblick auf gewisse Qualitätsstandards und ‐kriterien zu
positionieren und diese Position aktiv zu reflektieren. Dort kann
Qualitätsmanagement und Evaluation ansetzen. In diesem Sinne stellt die
vorliegende Arbeit ein Referenzmittel für den Praxisgebrauch, ein
Kommunikationstool für Implementierung und Vernetzung, sowie eine
Orientierungsschablone für unterstützende Systeme dar.
Dieses Diskussionspapier enthält dazu:
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ein Schema zur Qualitätsentwicklung und (Selbst‐)Evaluation;
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Zielvorgaben zur Erreichung/Gewährleistung von Konzept‐, Struktur‐, Prozess‐
und Ergebnisqualität;
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Empfehlungen zur Zukunft von Schulsozialarbeit in Österreich;
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Vorlagen für die Umsetzung in der Praxis.
Dies soll als Grundlage dienen, um
eine aktive und reflexive Teilnahme
aller Handlungspartner/innen
am Prozess der Entwicklung eines
einheitlichen Qualitätsmanagements
und Evaluationsmodells von
Schulsozialarbeit in Österreich zu
ermöglichen (vgl. auch Baier & Heeg,
2011, S. 139; Bolay et al.,
2003, S. 20; Speck, 2006, S. 303).
Evaluations‐ und
Qualitäts‐
dimensionen
Richtlinien –
Rahmen für
Schulsozialarbeit
Referenzmittel für
Praxisgebrauch
Orientierungs‐
schablone