Dokumentation der Fachtagung
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Darstellung der Vor‐ und Nachteile der unterschiedlichen Trägermodelle
Tabelle 1: Trägermodelle für Schulsozialarbeit (modifiziert nach Laskowski 2010, S.
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Vor‐ und
Nachteile von
Trägermodellen
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Darstellung der Vor- und Nachteile der
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unterschiedlichen Trägermodelle
c
r
e
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Modell | Kurz-
beschreibung
be
Potentielle Vorteile
Potentielle Vorteile
Potentielle Nachteile
Potentielle Nachteile
Schulischer
Träger
Anbindung der
Schulsozialarbeit (SSA)
an die Schulbehörde;
Wahrnehmung der
Dienst- und
Fachaufsicht durch die
Schule
- weniger Konflikte mit LehrerInnen
- leichtere Integration in den Schulbetrieb
(Einsatz an der Schule, Weitergabe
schulinterner oder schülerbezogener
Informationen, Zusammenarbeit inner- und
außerhalb des Unterrichts, Teilnahme an
schulischen Diskussions- und
Entscheidungsrunden samt Stimmrecht,
Schlüsselgewalt liegt bei SSA)
- klare Erwartungen und
Rollenzuschreibungen
- Kontinuität eher gesichert
- Wirkung an der Schule größer (Permanenz)
- fehlende sozialarbeiterische und/oder
sozialpädagogische Kompetenz der
schulischen Träger
- Vereinnahmung der SSA durch schulische
Zwecke („Feuerwehr“, Einspringen bei
Unterrichtsausfällen)
- erschwerte Vernetzung zur Jugendwohlfahrt
bzw. zu den Jugendämtern
- wenig flexibel, träge Organisationsstrukturen
Jugendwohlfahrt
Einstellung und
Finanzierung der SSA
durch die
Jugendwohlfahrt/das
Jugendamt;
konzeptionelle,
fachliche und
organisatorische
Begleitung, Dienst- und
Fachaufsicht durch die
Jugendwohlfahrts-
behörde
- langjährige sozialarbeiterische und
sozialpädagogische Kompetenzen und
Erfahrungen
- Vereinnahmung durch die Schule wird
unterbunden (parteiliche Vertretung der
SchülerInnen, niederschwelliger Zugang,
Werte und Ziele der Jugendwohlfahrt)
- Einbindung in die Kooperations- und
Kommunikationsstrukturen der
Jugendwohlfahrt
- kritischer, systemfremder Blick auf das
System „Schule“ (durch Unabhängigkeit)
- größere Flexibilität der Jugendämter
- umfassend über die Jugendhilfestrukturen
im Bezirk informiert (Weitervermittlung)
- einflussreichere Position bei Konflikten
innerhalb und außerhalb der Schule
- frühzeitiger bzw. präventiver Eingriff möglich
(Ressourceneffizienz)
- SchulsozialarbeiterInnen sind nach wie vor
schulfremde Personen (Misstrauen und
Distanz vonseiten der SchülerInnen,
LehrerInnen)
- Misstrauen der Eltern/
Erziehungsberechtigten gegenüber SSA
(Angst vor Kindesabnahme, Kontrolle)
- Einbindung in der Schule ist
klärungsbedürftig und zeit- bzw.
personalintensiv
- LehrerInnen/Eltern, die SSA aufsuchen,
könnten Hilflosigkeit signalisieren
(Stigmatisierung)
- bedingte finanzielle Ressourcen aufseiten der
Jugendwohlfahrt/Jugendämter und
Vereinnahmung für andere Tätigkeiten (z.B.
Telefondienst)
Freier Träger
Einstellung der
Schulsozial-
arbeiterInnen durch
freie Träger;
konzeptionelle
Ausrichtungen, Projekte
und Fachaufsicht
obliegen den Trägern
- sozialarbeiterische und/oder sozial-
pädagogische Kompetenz vorhanden
- Unabhängigkeit von der Schule
- Einbindung in den Arbeitszusammenhang
mit der Jugendwohlfahrt/den Jugendämtern
ist gegeben
- externe Sichtweise auf das System „Schule“
- schnellerer Kontakt zu SchülerInnen/Eltern,
da das negative Image der
Jugendwohlfahrt/des Jugendamts fehlt
- umfangreichere Möglichkeit zur Einbindung
Ehrenamtlicher und für den Erwerb
zusätzlicher finanzieller Mittel (z.B. Spenden)
- größere Flexibilität (Angebot,
Gestaltungsspielräume, Zielsetzungen)
- Ängste, Befürchtungen, Misstrauen
gegenüber schulfremden Personen
- Klärungsbedarfe/Kommunikationsaufwand/
Konflikte, die oftmals personen- und
zeitintensiv sein können
- unsichere Kontinuität (abhängig von
öffentlichen Zuwendungen)
- große konzeptionelle Unterschiede zwischen
den Trägern möglich
- weniger Überblick über Jugendhilfeangebote
im Bezirk (Weitervermittlung)
- einflussärmere Position im Vergleich zu
Jugendwohlfahrt/Jugendämtern und Schule
Tabelle 1: Trägermodelle für Schulsozialarbeit (
do
modifiziert nach Laskowski 2010, S. 19)
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