Dokumentation der Fachtagung
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Die Schule liegt im Arbeiterstadtteil Linden, hat ca. 1.000 Schülerinnen und
Schüler (mit gymnasialer Oberstufe) und drei Schulsozialarbeiterinnen, die sich 2,5
Stellen teilen:
Der Kern der Gewaltprävention ist ein dreiteiliges Konzept.
Der Baustein I
beinhaltet ein Sozialtraining
Der Baustein II
ist eine erlebnispädagogisch ausgerichtete Klassenfahrt
Der Baustein III
ist eine Streitschlichterausbildung für höhere Jahrgänge.
Innerhalb der Bausteine arbeiten die Schulsozialarbeiterinnen aber auch
Lehrerinnen und Lehrer wie auch gelegentliche Honorarkräfte wie z.B.
Theaterpädagogen.
Die Schulsozialarbeit bindet in ihre Prävention den ganzen Stadtteil mit ein und
bietet Beratungsstellen und Fachdiensten in der Schule ein Forum.
„Durch die Mitarbeit in institutionsübergreifenden Arbeitskreisen und
Stadtteilforen erhält die Schule Kenntnis über relevante Fragen und Probleme im
Stadtteil“ (ebd. 2012, 141).
In enger Kooperation mit anderen Institutionen wird an Problemlösungen gearbeitet,
wobei auch die Polizei ein Akteur ist.
Es gilt, so die Autorinnen, die Öffnung der Schule im Stadtteil voranzubringen. Familie,
Schule und Stadtteil bilden ein Sozialisationsmilieu, welches alle Pädagogen aber
auch andere Professionen in den unterschiedlichen Einrichtungen fordert.
In diesem Handlungsfeld ist eigentlich mehr als nur eine Sozialraumorientierung
vorhanden, man könnte schon von einem professionellen Sozialraum‐Bewußtsein
sprechen, welches entsprechende Handeln auslöst.
Diese präventive Arbeit existiert seit 15 Jahren und es leuchtet ein, dass
Netzwerkarbeit Vertrauen zu und Anerkennung von anderen Institutionen bedarf.
Der Münchener Soziologe Armin Nassehi schreibt (Nassehi 2008, 7):
„Man kommt nicht durch formelle Beschlüsse oder Anspruchsberechtigung in
bestehende Netzwerke, sondern letztlich nur praktisch, d.h. indem man unter
Ausübung von Schnittstellen in die Praxis eines Netzwerkes einbezogen wird“.
D.h. man kann sich nicht einfach in ein Netzwerk einklinken, sondern die
Mitgliedschaft muss erarbeitet werden.
Netzwerkkompetenz muss intensiver im Studium vermittelt und durch eine
praxisbezogene Weiterbildung ergänzt werden –
das ist die vierte These.
Diese vierte These gilt für alle beteiligten Sozialberufe, die Schulberufe
einschließlich der dort tätigen Psychologen ebenso für weitere eingebundene
Kulturberufe.
Netzwerkarbeit
braucht Vertrauen
und Anerkennung
Netzwerk‐
kompetenz
stärken!