SSA Dokumentation 2014 - page 22

Dokumentation der Fachtagung  
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Die Bildungslandschaften zeigen auch deshalb Bewegung, weil es ein 
gegenseitiges Interesse gibt: Die Ganztagsschulen brauchen Kooperationspartner 
für den Nachmittagsbereich und die Jugendhilfe bekommt deshalb weit geöffnete 
Türen zu den Schulen.  
Die bekannte Kooperationsproblematik zwischen Jugendhilfe und Schule wird 
auch dadurch erheblich abgebaut. Dies sollte man als Sekundäreffekt bezeichnen, 
denn im Vordergrund stehen ja die Bildungs‐ und Teilhabebedürfnisse von 
Kindern und Jugendlichen. 
Explorative Studien und erste Ergebnisse 
Einige Städte haben sehr schnell mit der Umsetzung des Konzeptes begonnen und 
das „Deutsche Jugendinstitut“ in München hat in solchen Modellregionen erste 
Studien durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Jugendhilfe ganz gut 
positioniert ist, aber ihre Möglichkeiten nicht ausreichend nutzt.  
Der von mir hier zitierte Wissenschaftler Hans‐Jürgen Stolz spricht sogar mit 
gewissen Einschränkungen von einem bildungsprogrammatischen Vorsprung der 
Jugendhilfe vor den Schulen (2013, 458).  
Da die Jugendhilfe aber schon seit Jahrzehnten eine stabile Kooperationskultur in 
ganz unterschiedlichen Bereichen ausgebildet hat verwundern diese 
Feststellungen nicht allzu sehr.  
Studien, die die Schulsozialarbeit einschließen gibt es zum jetzigen Zeitpunkte 
aber nicht. 
Multiprofessionelle Teams und interdisziplinäre Zusammenarbeit 
In Ganztagsschulen und in Bildungslandschaften besteht die zwingende 
Notwendigkeit, dass unterschiedliche Professionen zusammenarbeiten. Hierzu 
vorliegende Befunde weisen bereits im innerschulischen Bereich auch auf 
suboptimale Zustände hin. Karsten Speck u.a. (2011, 77) finden in ihrer Untersuchung 
drei Kooperationstypen: 
Koexistenz schulischer und außerschulischer Berufskulturen (negativer Befund) 
Aufbau einer innerschulischen Kooperationskultur  
(Austausch nur innerschulisch und deshalb nicht hinreichend)  
Aufbau einer themenzentrierten  Kooperationskultur mit außerschulischen 
Partnern (positiv durch Austausch und Aufgabenbegrenzung). 
Auch wenn gesehen werden muss, dass die hier angesprochenen Entwicklungen am 
Anfang stehen, wird offensichtlich, dass sich für die Schulsozialarbeit ein 
Diskussionsbedarf ergibt, der sich nicht auf den Rahmen eines vereinzelt handelnden 
Professionellen innerhalb einer Schule abstellen lässt.  
Denn kooperiert werden muss zukünftig nicht nur mit Lehrkräften, sondern auch mit 
anderen Berufsgruppen (z.B. mit Handwerksmeistern, mit Erzieherinnen, mit nicht 
akademisch ausgebildetem Personal). 
Die Entwicklung des Schulsystems wird auf jeden Fall bei allen beteiligten Berufen die 
Eigenschaft multiprofessionellen Zusammenarbeitens erfordern und ein zukünftiges 
Tätigkeitsmerkmal darstellen.  
Kooperations‐
typen inter‐
disziplinärer 
Zusammenarbeit
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