„Schulsozialarbeit in Österreich“, Unterstützungsteam an Schule
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Das dahinterliegende Problem ist, dass in den Hochschulbereichen und den
dortigen Studiengängen der spezialisierte Blick jeweils auf die Institutionen
gerichtet ist für die auch ausgebildet wird; Kinder und Jugendliche in ihren
Bedürfnissen und Interessen aber ein verknüpftes Spektrum dieser
Spezialisierungen benötigen.
Steuerung von Netzwerken in der Schulsozialarbeit
Insgesamt muss gesehen werden, dass die Kapazität im Handlungsfeld
Schulsozialarbeit an einer Schule, in der möglicherweise nur eine Sozialarbeiterin
tätig ist, Grenzen hat.
Dieser Sachverhalt, wie auch die Entwicklung von Qualitätsstandards und die
Einbettung in lokale Zusammenhänge erfordert eben eine Kooperations‐ und
Netzwerkplattform, die Steuerungsaufgaben übernimmt.
Es kann auch nicht sein, dass eine große Anzahl von Handlungsfeldern der
Schulsozialarbeit nicht mit einer Handlungskonzeption und nicht mit notwendigen
Kooperationsverträgen bezüglich der Netzwerkpartner ausgestattet ist.
Das sind professionelle Unzulänglichkeiten, die m.E. viel mit der Tatsache zu tun
haben, dass Schulsozialarbeit zumeist ein Ein‐Mann oder Zwei‐Frauen‐Betrieb ist.
Auf diese Lücken machen immer wieder Untersuchungen aufmerksam.
Diese Hinweise zur Steuerung von Netzwerken stellen bereits eine Vorbemerkung
zum dritten Abschnitt dar.
3. Erziehung, Bildung und Betreuung in der Bildungslandschaft
Zielsetzung (Deutscher Städtetag)
In Deutschland gibt es im Schul‐ und Bildungssektor zwei große Themen:
Die Ganztagsschule und die Bildungslandschaft.
Das letztgenannte Großprojekt hat der „Deutsche Städtetag“, als wichtigstes
kommunalpolitisches Gremium, durch seine „Aachener Erklärung“ 2007
angestoßen.
Diese Erklärung umfasst nur zwei Seiten – also wenig Papier aber mit großer
Wirkung. Meistens ist es ja umgekehrt:
Viel Papier und wenig Wirkung!
„Leitbild des Engagements der Städte ist die kommunale Bildungslandschaft im
Sinne eines vernetzten Systems von Erziehung, Bildung und Betreuung (...) der
kommunalen Bildungslandschaft (kommt) eine zentrale Rolle bei der Steuerung
und Moderation der zielorientierten Zusammenarbeit zu“ (Aachener Erklärung).
Man könnte auch sagen, es handele es sich um das Konzept einer sozialen und
kulturellen Gemeinwesenarbeit im großen Stil.
Hier hat natürlich die kommunale Jugendhilfe und damit die Schulsozialarbeit
einen mächtigen Schub bekommen zumal sich die Aachener Erklärung
ausdrücklich zur nicht hinnehmbaren Bildungsungerechtigkeit und zu deutlich
verbesserter Teilhabe bildungsferner oder von Armut betroffener junger
Menschen ausgesprochen hat.
Grenzen der
Kapazität
„Aachener
Erklärung“ des
Deutschen
Städtetages